Letzte Woche hatten wir noch einmal „00-Schneider“ gesehen. Ich kenne den Film in-und auswendig und war wieder total begeistert. Christoph Schlingensief war ja als Kameramann an dem Film beteiligt. Helge Schneider und Schlingensief hatten oft zusammen gearbeitet. Für seinen Mut hatte ich Christoph Schlingensief bewundert. Er hatte das Theater noch einmal zum Leuchten gebracht. Keine Ahnung – eigentlich finde ich Theater meist nicht so toll, aber sein Theater hatte ich toll gefunden. Es war klasse, sich die Stücke mehrmals anzugucken – die „Berliner Republik“ zum Beispiel war eigentlich eine Serie von Theaterstücken gewesen, mit unglaublichen Wendungen. Das letzte Stück der Serie hatte dann komplett anders ausgesehen. Ich hatte drei Folgen davon gesehen und war total begeistert gewesen, von diesem gelingenden Scheitern mit Stilmitteln, die doch eigentlich überhaupt nicht mehr gingen, Gegenwartstheater mit dem aufgeregten Material, das gerade da ist. Existenzialismus. Der großen Hingabe und Verausgabung.
Ein paar Jahre hatte ich am Rande des Schlingensiefzirkus gestanden. Dann war alles eher bergab gegangen. Jetzt ist es wie eine Erinnerung an die Großen Ferien.
Die Nachricht von seinem Tod hat mich richtig umgehauen.
Die Seite mit dem Gedicht vom Juni, ein multimediales Kunstwerk. Es geht um Leben und Tod und dass man die Sachen wichtig nehmen soll.