Der beste Turrón, gemacht nach alter Familientradition, soll übrigens von Alfredo Mira in Jijona stammen, dies zumindest versichert der baskische Dreisternekoch Martín Berasategui: „Es ist unmöglich, einen besseren Turrón herzustellen.“ Verkauft wird die Leckerei exklusiv in den Filialen im nördlichen Santander, die nur zwischen der Osterwoche und Silvester geöffnet sind. (A. Mira Monerris, Mare de Déu del Loreto, 56, bajo, 03100 Jijona (Alicante), +34 942 224 805/+34 965 611 370, miramonerris@teleline.es, Preis: um die 20 €)
Mousse de Turrón
1 Tafel weichen Turrón de Jijona, 200 g Schlagsahne, 4 Eiweiß, 2 Blätter Gelatine, 1 EL Heidehonig, etwas Milch
Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Turrón in ein bisschen Milch und eventuell mit dem Honig auf kleinem Feuer schmelzen lassen.
Weich gewordene Gelatine ausdrücken und in etwas heißer Milch auflösen; auf keinen Fall zum Kochen bringen. Mit der Turrónmasse vermischen.
Sahne ohne Zucker schlagen und zufügen. Zum Schluss vorsichtig die steif geschlagenen Eiweiß unterheben. Die Mousse in Schälchen füllen und für mindestens vier Stunden oder am Vorabend in den Kühlschrank stellen. Gut gekühlt servieren.
Polvorones
Polvorones machen ihrem Namen alle Ehre, denn das mürbe Gebäck ist staubtrocken (polvo = Staub). Jetzt in der Weihnachtszeit füllen sie in allen Variationen die Supermärkte von Sevilla bis nach Katalonien.
Beim Selberbacken gibt es allerdings einen Trick: Das Mehl muss leicht geröstet werden. Also: Ein Blech mit Backpapier belegen, Mehl drauf und kurze Zeit im Backofen bei 150º gleichmäßig ein wenig Farbe nehmen lassen.
500 g Mehl, 250 g Puderzucker, 250 g Schweineschmalz, 1 EL Zimt, abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone, ein paar Tropfen Zitronensaft
Mehl aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und auf die Arbeitsplatte sieben. In der Mitte eine Vertiefung machen, weiches Schmalz, Puderzucker, Zimt, Zitronensaft und -schale hineingeben und rasch mit den Fingern von außen nach innen alles miteinander verarbeiten. Eine Kugel formen und an kühlem Ort 1 Stunde ruhen lassen.
Arbeitsfläche mit dem restlichen Mehl bestreuen, Teig ca. 1 cm dick ausrollen. Plätzchen von ca. 5 cm Durchmesser ausstechen. Auf befeuchtetem Backpapier im Ofen bei 150º etwa 25 Min. backen. Abkühlen lassen, mit 2 EL Puderzucker bestreuen und 15 Min. ruhen lassen, damit der Zucker einziehen kann. Die Polvorones vorsichtig in buntes Seidenpapier wickeln.
Öffnen und essen lassen sich die Polvorones am besten nach ausgiebigem Kneten im Papier, ansonsten hat man anschließend nur die Brösel in der Hand.
Tronco de Navidad
Der Tronco de Navidad wiederum ist ein traditioneller Kuchen zu Weihnachten – eine Biskuitroulade, die einem Baumstamm nachempfunden wurde. Klassisch ist die Herstellung mit dunkler Schokolade, man kann ihn aber auch zum Beispiel mit Kastanienpüree oder weißer Schokoladencreme füllen.
Dieser „Baumkuchen“ ist schnell gemacht. Man kauft fertigen Biskuit in den Maßen 30 x 30 cm, 1 Glas Bitterorangenmarmelade, 450 g dunkle Schokolade, 300 ml Sahne. Weiterhin braucht man Orangenlikör, Zucker und Wasser; das hat man im Haus. Und für die Dekoration des Tronco de Navidad sollte man ein paar natürliche Blätter, essbare Silberperlen etc. auftreiben.
In einer Schale Zucker, Orangenlikör und Wasser mischen. Die Zusammensetzung? Je nach Gusto. Nur die Menge sollte reichen, um den Biskuit damit zu befeuchten.
Nun den Boden mit der Orangenmarmelade bestreichen. Damit sie sich besser handhaben lässt, kann man die Konfitüre mit ein bisschen Zitronensaft oder Orangenlikör glatt rühren. Biskuit aufrollen und im Kühlschrank kalt stellen.
Inzwischen die Schokolade im Wasserbad schmelzen, mit der zuvor erwärmten, lauwarmen Sahne verrühren. Die Biskuitrolle mit der Schokoladencreme bedecken, den Kuchen etwas abkühlen lassen und mit einer Gabel die Furchen eines Baumstamms nachempfinden. Weihnachtlich ausgarnieren.
Winterliches Kompott
Auch Trockenfrüchte haben speziell an den Festtagen Tradition: Walnüsse und Mandeln, getrocknete Feigen, Pflaumen, Aprikosen, Rosinen oder Pinienkerne werden nicht nur als Aperitif gereicht, sondern finden vor allem in Desserts Verwendung.
150 g Trockenpflaumen, 150 g getrocknete Aprikosen, 50 g Korinthen, 35 g Pinienkerne, 2 Pfirsiche (aus der Dose), 2 Birnen, 3 Bananen, 3 EL Zucker, 1 Glas süßer Wein, 1 Zimtstange
Dörrpflaumen einritzen. Pfirsiche in Würfel schneiden. Birnen schälen, Kerngehäuse entfernen, ebenfalls würfeln. Das Obst, außer Bananen und Pfirsichen, mit den anderen Zutaten in einen Topf geben. Mit Wasser bedecken, Wein zufügen. Auf kleinem Feuer etwa eine Stunde köcheln. Gegebenenfalls mehr Wasser angießen. Zucker zugeben und aufkochen lassen. Jetzt erst die Bananen schälen und in Scheiben geschnitten mit den Pfirsichstücken zufügen; drei Minuten mitköcheln. Den Fruchtsalat gut gekühlt servieren.
Bizcochos borrachos
„Borrachos“, Trunkenbolde, nennen sich Biskuitschnitten, die sich mit Anis, Rum, Sherry, Wein oder Likör so richtig vollgesogen haben. Gebacken werden sie als runder Kuchen; der – typisch für hier – schräg in Rauten aufgeschnitten wird, das ist wesentlich handlicher als die bekannten Kuchenstücke.
3 Eier, 50 g Zucker, 125 g Mehl;
für den Sirup: 200 g Zucker, 15 ml Weißwein, 10 ml trockener Sherry, 4 EL Wasser; Zimt
Die Eier trennen. Eigelb mit Zucker zur dicken hellen Creme rühren. Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig mit dem Mehl unter die Eiermasse heben. In eine Springform von 24 cm Durchmesser füllen, im vorgeheizten Ofen etwa eine halbe Stunde bei ca. 180º backen. Der Teig soll goldgelb sein.
Währenddessen Zucker, Wein, Sherry und Wasser unter ständigem Rühren aufkochen, dann erkalten lassen.
Wenn der Kuchen abgekühlt ist, in Rauten schneiden, mit dem Sirup begießen, gut durchziehen lassen. Mit Zimt bestreut servieren.
Bon profit!