Jack de Trotzki Dieser Montag war für Jack de Vries, ehemals Staatssekretär im Verteidigungsministerium wieder ein trauriger Tag, während sich die Medien sich auf seine Kosten lustig machten. Erst melden die Zeitungen, dass der Christdemokrat promt aus der Kaserne in Den Haag geworfen wurde, in der sich nach dem Rausschmiss im ehelichen Hause verschanzt hatte. Seine geliebte Adjudantin, halt jünger und früher immer greifbar… Versetzt. Wahrscheinlich schon auf dem Weg zur Front nach Afganistan, Bewährung. Sie hatten ihr das Handy weggenommen, damit sie nicht mehr twittern kann.
Tagelang hatte er aus der Kaserne stillen Widerstand gegen die höhnische Presse geleistet, die ihn allzugern wegen seiner Adjudantin-Eskapade aufs Korn genommen hatten – ihn, der doch Werte und Normen einer Familien in der Gesellschaft wieder und wieder gepredigt hatte. Er wollte die Sache aussitzen, doch Ende vergangener Woche gab er auf.
Im Laufe des Tages legt die Zeitschrift HP/de Tijd nach. De Vries habe eine „Trotzki-Behandlung“ bekommen. Was bedeutet das. Er steht ja noch auf der CDA-Kandidatenliste, auf Platz 15. Aber die Christdemokraten haben sein Foto von der Liste entfernt! So war das zu Zeiten von Stalin und Trotzki, wer in Ungnade gefallen war, wurde nachträglich aus den Fotos herausgezaubert. Das ergab manchmal ganz komische Bilder, weil die Fotos im Laufe der Zeit immer leerer wurden und manchmal etwa ein Bein eines Liqudierten im Bild vergessen wurde… Bei Jack de Vries ist es so, dass er nicht mehr von der CDA-Liste genommen werden kann und er ja bereits erklärt hatte, dass – sollte er gewählt werden – er verzichten würde.