Bis vor zehn Monaten wußte ich nicht einmal, wie ein AK 47 aussieht.
Da wo ich jetzt lebe, könnte ich eines als Werbegeschenk bekommen.
Zu dem Zweck müßte ich bloss nach Florida fahren und einen Truck kaufen. Das Sturmgewehr bekäme ich als Bonus dazu. Ein Autohändler in Sanford, der auf gebrauchte Kleinlaster spezialisiert ist, hat sich diesen Werbegag ausgedacht. Er hat es damit immerhin bis in diesen Blog geschafft.
Bilder, wie das auf seiner Homepage gibt es in Frankreich allenfalls, wenn korsische Nationalisten eine nächtliche Pressekonferenz im Gebüsch veranstalten, um einen Innenminister in Paris zu beeindrucken. In Frankreich ist so etwas strafbar. Und manchmal wird es sogar von der Justiz verfolgt.
In den USA hingegen gehört eine Schusswaffe für viele zum Hausstand dazu. Nach Schätzungen befinden sich rund 250 Millionen Pistolen und Sturmgewehre legal in privater Hand (nicht gemeldete Waffen, sowie jene im Besitz von Uniformierten sind nicht mit gezählt).
Damit ist die Zahl der privaten Schußwaffen fast identisch mit jener eines anderen us-amerikanischen Fetischs: die 250 Millionen Autos, die im Land zirkulieren.
Natürlich ist es nicht unbedingt nötig, einen Truck zu kaufen, um etwas zum Schiessen zu bekommen. Seit ich bei einer Recherche über einen Amokläufer meine E-Mail-Adresse auf der Homepage seines Waffenhändlers angegeben habe, erhalte ich regelmäßig Sonderangebote. Diesen E-Mails verdanke ich es, dass sich mein Blick für Schusswaffen allmählich schärft. Diese Woche schlägt der Händler mir “Smith & Wesson” vor. Zu einem “coolen” Preis. Und mit Extrarabatt, falls ich zwei nehme.
Ein Mausklick genügt für die Bestellung.