vonanna lehmann 07.01.2011

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„Deutsche Studentinnen und Studenten zieht es immer stärker ins Ausland“ heißt es in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesbildungsministeriums und des Deutschen Studentenwerks. Demnach hat sich die Zahl der Studierenden im Ausland zwischen 2000 und 2008 auf über 100.000 verdoppelt. Also allen Unkenrufen zum Trotz, dass der Bachelor die Reiselust bremst, weil die jungen Leute ihr Studium durchziehen ohne nach Ost und West zu schauen. Tatsächlich? Schaut man sich die Masse der Studierenden an, dann ist die Zahl aller  Immatrikulierten im gleichen Zeitraum parallel gewachsen. Der Anteil der Studierenden, die ins Ausland gehen, ist demnach sogar um einen Prozentpunkt gesunken, wobei die Mehrheit der Studierenden zum Zeitpunkt der Befragung noch in den alten Diplom- und Magisterstudiengängen eingeschrieben war.  Aber „Auslandsaufenthalte stagnieren“,  das ließe sich ja nicht als Erfolg verkaufen. Und erst recht nicht, würde dazu die Schlussfolgerung der Bildungsministerin passen: „Unser Auslands-Bafög und die Förderung durch Stipendien haben sich bewährt.“ So Schavan. Bewährt hat sich aber vor allem die Spendierfreude der Eltern: 75 Prozent der studierenden deutschen Touristen finanziert sich mit Elternhilfe. Nichts hat sich demnach auch daran geändert, dass Kinder mit reichen Eltern reisefreudiger sein können, als jene die von zu Hause keine Überweisungen zu erwarten haben. Aber das ließe sich ja nun überhaupt nicht als Erfolg verkaufen.

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