vonulrike herrmann 16.03.2009

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Seit 10 Jahren warnt er vor schweren Finanzkrisen, nun hat er Recht behalten: Heiner Flassbeck. Früher war er Staatssekretär bei Lafontaine, jetzt ist er Chefökonom bei der Unctad. Morgen am Dienstag, 19 Uhr, kommt er ins tazcafé, um sein neues Buch vorzustellen. Sein Mitdiskutant ist natürlich: Lafontaine.

Vor allem auf zwei Effekte hat Flassbeck jahrelang hingewiesen, die nun zu ökonomischen Zeitbomben in Europa werden. Beide beweisen sie, dass der Markt allein nicht funktioniert.

Das eine ist der “Carry Trade”: Die Bürger eines Landes, zum Beispiel Ungarn, nehmen Kredite auf, um ein Haus zu bauen. Weil die Zinsen im Ausland aber niedriger liegen als daheim, beschaffen sie sich eine Hypothek in Euro oder Schweizer Franken. Jetzt in der Finanzkrise wertet die ungarische Wärhung ab, die Bürger werden in den Ruin getrieben – und Ungarn in den Staatsbankrott.  Ein ähnliches Spiel war auch in  Island zu beobachten.

Das zweite Problem ist das deutsche Lohndumping, das nun den Euro von innen sprengt. Die deutschen Gehälter sind in den vergangenen Jahren kaum gestiegen, während etwa die spanischen Löhne normal  zugelegt haben. Nun ist Spanien nicht mehr konkurrenzfähig  – was nichts anderes bedeutet, als dass es aus seiner schweren Baukrise nicht mehr herausfinden wird.

Das mag technisch klingen, doch Flassbeck kann sehr anschaulich erklären. Wer Fragen an ihn hat, muss nicht unbedingt zur taz kommen: Man kann sie auch hier im Blog loswerden, wir stellen sie dann morgen stellvertretend.

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https://blogs.taz.de/un-okonom-flassbeck-kommt-zur-taz-2/

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