vonSigrid Deitelhoff 29.04.2011

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Der regenreiche Spätsommer und Herbst 2010 enttäuschte die Hoffnung der Berliner Bäderbetriebe auf einen Rekord-Sommer. Insgesamt sah die BesucherInnenbilanz jedoch zufriedenstellend aus. Kälte und Regen bescherten aber auch den norddeutschen Freibädern eine eher schlechte Saison. Auch hier war der Sommer zu kurz. Nicht nur der von uns PrinzenbadlerInnen gefühlte, sondern auch der meteorologische Sommer.

Uns sonst?

Der Schauspieler Daniel Brühl erklärte das Weihnachtschwimmen mit alten Freunden in einem beheizten Kölner Hallenbad zu seinem Lieblings-Ritual.  „Das machen wir jedes Jahr, wie so Rentner“, verriet er der Frauen-Zeitschrift Brigitte. Wenn er sich da mal nicht täuscht?!

Die mutigen SchwimmerInnen des Vereins „Berliner Seehunde“ – darunter sehr viele RenterInnen – stürzten sich bei Schnee, Eis und klirrender Kälte an den Weihnachtstagen und am Neujahrstag nicht in die warmen Hallenbad-Becken, sondern ins Freibad Orankesee. Schon zu DDR-Zeiten gab es diesen inzwischen schon legendären Verein. Er wurde 1979 gegründet und hat heute mehr als 70 aktive WinterbadlerInnen. Ihre Saison beginnt, wenn für die FreibadlerInnen die Sommer-Saison beendet ist – Mitte September.

Und was ereignete sich sonst noch so in der Wintersaison?

Leider wieder einige Chlorgasunfälle in Hallenbädern. So z.B. auch im Nienburger Hallenbad und in Bad Rothenfelde. Ansonsten ist seit Anfang April die Schwimmhalle Berlin-Buch wieder geöffnet. Dort sind nun endlich die Bauarbeiten abgeschlossen. Und für das Freibad Weissensee suchten und fanden die Berliner Bäderbetriebe einen Pächter für die Badesaison 2011.

Gut gefallen hat mir die Meldung, dass das Baerwaldbad in Berlin-Kreuzberg von der EU mit dem Europa Nostra Preis 2010 ausgezeichnet wurde. Das ist die höchste EU-Auszeichnung für das Kulturerbe. 1898 bis 1901 wurde das historische Hallenbad nach dem Entwurf von Ludwig Hoffmann erbaut. Es ist architektonisch  sehr schön. Kreuzberger Schwimmvereine gründeten vor ein paar Jahren das „Projekt Baerwaldbad“ und den Verein TSB (Tauchen Schwimmen Breitensport). Dieser Verein betreibt seit 2002 ehrenamtlich das Schwimmbad. Zusammen mit der Zukunftbau GmbH wurden seit 2007 denkmalgerechte Sanierungen vorgenommen.

Zum Schluss gibt es noch Kurioses zu berichten: In Tirol, in der Nähe von Kufstein, flohen 3 Kühe von einer umzäunten Wiese in ein Freibad und badeten dort in einem Schwimmbecken. 30 Feuerwehrleuten gelang es, die Kühe unverletzt zu bergen. Ob die Rettungsaktion im Sinne der Kühe war?

Das Beste Zuletzt: In der nordwestslowakischen Regionalhaupstadt Trencin wurde ein neues Schwimmbad ohne Wasseranschluss gebaut. Auch die Anschlüsse an die Gasversorgung und Kanalisation fehlen. Das im Februar fertiggestellte Freibad kann jetzt wahrscheinlich jahrelang nicht eröffnet werden, da der Schwimmbad-Bau bisher so  teuer war, dass für die fehlenden Wasser-, Gas- und Kanalisationsanschlüsse kein Geld mehr vorhanden ist.

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