Das US-Außenministerium hat einen Bericht über weltweiten Menschenhandel herausgebracht. Und wieder einmal kommt meine Region gar nicht gut weg. Eine Kurzfassung findet sich hier.
Der Bericht teilt die Länder in drei Kategorien auf
- Länder, die die Bestimmungen des TVPA, also des „Trafficking Victims Protection Act“ voll erfüllen. In dieser Kategorie befindet sich kein einziges nahöstliches Land.
- Die „Zu Beobachten“-Kategorie
- Länder, denen das alles egal ist
In der letzten Kategorie findet sich Saudi Arabien wieder. Hier geht es vor allem um Hausbedienstete und angeworbene Arbeiter. Sie alle kommen freiwillig nach Saudi Arabien, sind dort aber oft damit konfrontiert, dass ihnen ihr Pass abgenommen wird, dass ihre Bewegungs- oder Kommunikationsfreiheit eingeschränkt, sie sexuell missbraucht oder geschlagen werden und dass der Job, der dort auf sie wartet ein ganz anderer ist, als der, für den sie angeworben wurden.
Der Sudan ist ebenfalls in dieser untersten Kategorie zu finden. Hier ist das Ganze eher ein internes Problem. Aus ländlichen Gebieten werden Menschen in sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse gezwungen, als Hausbedienstete oder Prostituierte.
Die meisten Länder am Golf sind in der zweiten Kategorie zu finden. Das Problem sind auch hier, wie beispielsweise im Oman, in den Arabischen Emiraten oder in Katar, angeworbene Hausbedienstete oder Arbeiter aus Indien, Bangladesch oder Nepal, manchmal auch aus der Arabischen Welt, z.B Ägypter oder Prostituierte aus dem Irak oder Osteuropa. Auch hier gibt es viele Fälle von Jobs, die ganz anderes aussehen, als die ursprünglich angebotenen. Gerade in der Zeit, in der die Menschen ihre Schulden zurückzahlen müssen, die sie aufgenommen haben, um die Menschenhändler zu bezahlen, sind sie besonders verwundbar.
Übrigens sehen die Araber auch beim „Child Soldier Prevention Act“ nicht besonders gut aus. Auf dieser Liste befinden sich sechs Länder, in denen entweder Kinder unter 18 Jahren in den Waffendienst gezwungen oder Kinder unter 15 Jahren freiwillig Soldaten werden können. Drei der sechs Länder gehören der Arabischen Liga an, Somalia, der Sudan und der Jemen. Die anderen Länder sind Birma, Tschad und der Kongo.