vonDetlef Guertler 08.12.2010

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Die Bundesregierung habe „eine uneuropäische Art, europäische Geschäfte zu erledigen“, sagt der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker in einem Interview in der ZEIT. Dabei ging es ihm um die harsche Abfuhr, die Schäuble und Merkel seinem Eurobond-Vorschlag erteilt haben (der einen Monat zuvor auch schon von Wolfgang Münchau gemacht und hier sehr beifällig aufgenommen wurde), ohne ihm „unter den Rock zu schauen“.

Dem Vorschlag natürlich.

Juncker hätte sicherlich auch sagen können, dass es sich da um eine „deutsche“ Art handle, was allerdings die gerade aktuellen Sorgen vor einem viertreichigen Auftreten Deutschlands neu befeuert hätte. Statt dessen von „uneuropäisch“ zu reden erhöht eher die Sorge, dass das mit Europa schief geht. Dass wir dann in einer Uneuropäischen Ununion nur noch mit Uneuros bezahlen.

Leider eine sehr akute Sorge. Wer, wie die Bundesregierung, erst das Schicksal der Europäischen Union an das des Euros knüpft, und dann alles dafür tut, den Euro gegen die Wand fahren zu lassen, kann wirklich nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, europäisch zu agieren, sondern muss sich den Vorwurf gefallen lassen, er, also sie, setze mutwillig die Existenz Europas aufs Spiel, um ihren deutschen Dickkopf durchzusetzen.

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