vonFalk Madeja 14.05.2010

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SGP kämpft für die Frauendiskriminierung
SGP kämpft für die Frauendiskriminierung

Noch eine Unterschriften-Aktion. Hier kämpfen Anhänger derultraorthodoxen Partei SGP (zwei Sitze im Haager Parlament, seit 1922 sitzen sie da) geradezu verbissen für ihr vermeintliches Recht, Frauen diskriminieren zu können.

Es ist die älteste noch existierende Partei in den Niederlanden, seit ungefähr 1918 kämpfen die Calvinisten gegen Frauen-Rechte: z.B.  dass Frauen wählen, sich selbst zur Wahl stellen und dass Frauen irgendwelche Ämter bekleiden dürfen. Soll alles in der Bibel stehen. Aber die Männer von der SGP wollen eben eine Theokratie.

Problem ist für die SGP, dass sie seit einigen Jahren wieder und wieder deshalb vor den Richter muss, verurteilt wird und sogar mit dem Entzug von Subventionen bestraft wurde.

Nun gibt es die Aktion ‘Zij maakt het verschil’ (Sie macht den Unterschied). mit der die SGP-Anhänger für ihr Recht auf Diskriminierung von Frauen kämpfen. Mehr als 41.000 Menschen haben das unterschrieben. Es geht um ein Urteil des Hoge Raad vom 9. April 2010, wo die SGP wieder mal nicht ihr Recht auf Diskriminierung von Frauen durchsetzen konnte.

Der Sinn der Aktion ist mir nicht klar. Richter ändern ihre Urteile nicht nach Unterschriften-Aktionen, mehr Wähler gibt es auch nicht dafür – vielleicht ist es eine Art Aufschrei von Menschen aus einer anderen Zeit. Also, es sieht für einen klitzekleinen Augenblick so aus, als ob die prinzipienfeste SGP die „NRW-FDP“ an der Nordsee ist.

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