vonDetlef Guertler 23.09.2009

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

In der Wortwarte entdeckt, wo als Fundstelle ein Leserkommentar vom 14. September auf der Zeit-Homepage angegeben wurde. Der allerdings kam einige Tage später als die offensichtliche erste Verwendung dieses Wortes, nämlich in einem Artikel von Christian Schüle im Rheinischen Merkur. “Der Unwahlkampf 09 ist das Sinnbild einer entspiritualisierten, enttraditionalisierten Gesellschaft”, schreibt Schüle dort unter anderem. Was im Umkehrschluss bedeuten müsste, dass unsere Gesellschaft vor kurzem noch spirituell und traditionell war, weil bislang kein Bundestagswahlkampf jemals als Unwahlkampf bezeichnet wurde.

Ich würde da eher Wolfgang Münchau folgen, der in der FTD die aktuelle Nicht-Auseinandersetzung als Zwischenstation auf dem Weg zur Etablierung eines Fünfparteiensystems sieht, in dem dann jeder mit jedem koalieren können müsste, was im Fall einer Schwarz-Gelb-Regierung im Jahr 2013 erreicht wäre, im Fall einer Neuauflage von Schwarz-Rot schon ein bis zwei Jahre früher, weil die diesmal keine ganzen vier Jahre halten dürfte. Dann würde der Unwahlkampf von heute schon bald wieder hitzigen Gefechten weichen.

Aber das kann man jetzt auch noch die paar Tage bis zur Wahl abwarten. Denn die wird ja trotz Unwahlkampf keine Unwahlergebnisse bringen.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/unwahlkampf/

aktuell auf taz.de

kommentare