vonsaveourseeds 02.06.2009

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Wir hatten darüber berichtet: Die Soja-Industrie will mit dem WWF und einigen anderen Organisationen freiwillige Standards für „verantwortlichen Soja-Anbau“ verständigt. Übers Wochenende hat sich der „Round Table on Responsible Soy“ nun auf solche Standards verständigt, die für ein Jahr getestet und dann festgeschrieben werden sollen.

Die Standards, die keinen Verzicht auf Gentechnik enthalten und auch in vielen anderen Punkten von NGOs und Bauernorganisationen als zu schwach und deshalb als „greenwashing“ kritisiert wurden, waren dem größten Soja-Anbauverband Brasiliens Aprosoja allerdings schon zu viel: Er stieg aus dem Projekt am Wochenende aus. Aprosoja geht es dabei vor allem um die Frage unter welchen Umständen auch weiterhin Wälder für neuen Soja-Anbau abgeholzt werden können.

Der WWF macht in seiner Presseerklärung, in der er die vorläufigen Standards als Durchbruch feiert, bereits deutlich worauf es dem Konsortium im kommenden Jahr ankommt: Wie läßt sich für „verantwortlichen“ Sojaanbau ein besserer Preis erzielen. Die größten Chancen sieht er dabei im „Verkauf“ von Kohlenstoff, der durch den Verzicht auf neue Abholzungen nicht in die Athmosphäre freigesetzt wird. Marken und Supermärkte könnten so ihre Produkte demnächst als Vehikel zur CO2-Reduzierung verkaufen, hofft Jason Clay vom WWF USA (im Bild links). Bekommen so die Soja-Barone Lateinamerikas eine neue Lobby bei den Post-Kyoto-Verhandlungen in Kopenhagen?

Dahin also steppt der Bär, wie der Berliner sagt. Vor der Soja, aber kommen in Brasilien gemeinhin die Rinder. Greenpeace hat dazu heute einen Bericht und einen Film von meinem alten Freund Paolo Adario veröffentlicht.

Slaughtering the Amazon from Greenpeace UK on Vimeo.

Alle Hintergründe und Details finden sie unter Tanzt der Panda für Monsanto?.

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https://blogs.taz.de/update_freiwillige_soja-standards_verabschiedet/

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