vonFalk Madeja 26.08.2009

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Die Niederländer staunen dieser Tage über den Fall eines sechsfachen Mörders. Der Mann namens Cevdet Yilmaz erschoss im Jahr 1983 in Delft, und zwar im Café ‚t Koetsiertje, sechs Menschen, darunter ein zwölfjähriges Mädchen. Klingt nach lebenslang, hat er auch bekommen. Aber wie die Zeitung „De Telegraaf“ berichtet, hat er inzwischen trotzdem regelmässig Urlaub – und auch noch ausserhalb der Gefängnismauern eine Familie gegründet, inkl. Kind.

Wie so was geht? Nun, er wird seit einiger Zeit in einer sogenannten TBS-Klinik behandelt – und dort fanden die ihn behandelnden Mediziner die Urlaube aus „therapeutischen Gründen“ für nötig. Seit 2007 probiert das Justizministerium zwar, ihn aus der Klinik wieder in die Zelle zu bringen, aber offenbar glückt es Justizminister Ernst Hirsch Ballin nicht, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er ist nun in so ernsthafter Verlegenheit, dass sogar seine eigene Partei, CDA, den Mörder wieder ins Gefängnis bringen will – und auch noch fragt, ob auch andere zu lebenslänglicher Haftstrafe Verurteilte in den Urlaub gehen.

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