vonKarim El-Gawhary 03.08.2010

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US-Präsident Barack Obama hat diese Woche in einer Rede vor US-Kriegsversehrten und Veteranen bestätigt, dass alle US-Kampftruppen bis Ende dieses Monats aus dem Irak abgezogen sein werden.  Die verbleibenden 50.000 US-Soldaten sollen das Zweistromland innerhalb von 18. Monaten verlassen.

Das Ganze findet vor dem Hintergrund statt, dass es in Bagdad vier Monate nach den Parlamentswahlen immer noch keine funktionierende Regierung gibt. Eine Tatsache, die zeigt, wie weit das Land von einer poltischen Normalität entfernt ist. Doch die endlosen Streitigkeiten darum neue politische Bündnisse zu schaffen,  lassen sich auch positiv interpretieren. (siehe meine letzte Irak-Analyse).  Nach sieben Jahren Krieg und Bürgerkrieg, ausländischer Besatzung und fast täglich neuer Horrormeldungen über Anschläge im Irak ist nun ein politisches System etabliert, innerhalb dessen alle Seiten ihren Einsatz verlieren oder gewinnen können. Und keiner will zu den Zeiten des Bürgerkriegs zurück. Bündnispolitik ist eben komplizierter als Bürgerkrieg.

Der Irak-Experte Juan Cole zitiert nach  Obamas Bestätigung des Abzugs der US-Truppen in seinem „Informed Comment Blog“ T.S.Eliot.

„So wird die Welt enden, nicht mit einem großen Knall, sondern still und leise“.

Genauso, schreibt Cole, endet die US-Besatzung im Irak. George W. Bush hatten den Amerikanern bei der US-Invasion im März 2003 versprochen, dass die US-Truppen mit Girlanden empfangen werden. Der damalige stellvertretende Verteidigungsminister Paul Wolfowitz hatte dem Kongress versprochen, dass die US-Truppen bis zum Herbst des gleichen Jahres auf 25.000 reduziert werden könnten.
Nun, sieben Jahre später, verbeiben nach Obamas Rede immer noch doppelt so viele Truppen für mindestens weitere 18 Monate im Irak, nachdem hundertausende Irakis einen gewaltsamen Tod gefunden, über 3000 US-Soldaten gefallen, über 30.000 verwundet und über eine Billion Dollars für diesen Krieg ausgegeben wurden. Coles Kommentar dazu:

„Die USA hat den Krieg nicht gewonnen, sie hat ihn ausgesessen“

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https://blogs.taz.de/us-abzug_aus_dem_irak_nicht_triumphal_sondern_sang-_und_klanglos/

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