vonClaudius Prößer 25.11.2010

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Am Mittwoch (24.11.) ist Sergio Valech in Santiago de Chile im Alter von 83 Jahren gestorben. Valech, katholischer Bischof im Ruhestand, hatte sich nach dem Putsch 1973 im Kampf für die Menschenrechte verdient gemacht. Von 1987 bis 1992 leitete er die Vicaría de la Solidaridad, eine Einrichtung der Kirche, die Opfern von Menschenrechtsverletzungen rechtlichen und menschlichen Beistand leistete (mehr hier). In dieser Funktion weigerte er sich standhaft, von der Vicaría gesammelte Daten der Militärjustiz zu überlassen. Die Regierung von Ricardo Lagos ernannte ihn später zum Vorsitzenden einer Kommission, die schwere Menschenrechtsverletzungen, insbesondere Fälle von Folter, in den Jahren der Diktatur untersuchte – nach ihm auch „Valech-Kommission“ genannt. Im Jahr 2004 legte sie ihren Bericht vor: ein Dokument von kaum zu überschätzender Bedeutung für die Aufarbeitung der jüngsten chilenischen Vergangenheit (neben dem „Rettig-Bericht“ von 1991, der die Todesopfer des Pinochet-Regimes auflistete).

Präsident Piñera twitterte gestern, er bedaure den Tod Valechs „zutiefst. Sein Mut und sein Beispiel werden in unseren Herzen überdauern.” Allerdings war es Piñeras Regierung gewesen, die den Valech-Bericht im April dieses Jahres von ihrem Web-Server verbannte.

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