vonEva C. Schweitzer 04.05.2011

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Dieses an Verschwörungstheorien gewiss nicht arme Land (ich rede natürlich von Amerika) hat sich in den letzten Tagen nachgerade überschlagen: Kaum hatte Obama das zweite Mal seine Geburtsurkunde ins Netz gestellt und Donald „Douchebag“ Trump öffentlich, naja halböffentlich auf CSPAN abgewatscht, kommt der zweite Knall: Osama bin Laden wurde gefunden, auf der Stelle liquidiert, und die Leiche beseitigt.

Oder wurde er? Hier ist etwas Erstaunliches: Nachdem Obama die Geburtsurkunde veröffentlicht hatte (schon zum zweiten Mal), gab es immer noch Zweifler, die glauben, die könnte gefälscht sein, gestützt auf irgendwelche Photoshop-Analysen, selbstredend restlos unbemerkt von sämtlichen amerikanischen Geheimdiensten, plus, ausgeführt von einem Dilettanten, der vergessen hat, das Ding in ein jpeg zu verwandeln. Aber von den gleichen Leuten hört man keinen Piep, was die Osama-Leiche angeht. Obwohl die sehr viel einfacher zu fälschen wäre. Sie ist ja weg,

Woran das wohl liegt? Man sehnt sich nach der guten alten Zeit zurück, als die Verschwörer noch nicht streng in Demokraten und Republikaner eingeteilt waren. Das wirkte irgendwie unterhaltender und weniger berechnend.

Eva C. Schweitzer, Manhattan  Moments. Geschichten aus New York, erschienen bei Droemer-Knaur, Juni 2009, Taschenbuch, 9,95 €

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