vonBen Gerten 11.12.2008

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Klingeln und auf dem Sofa sitzen ist ihr Metier. Die Versicherungsverkäufer der Vertriebsfirmen DVAG und AWD verkaufen in jedem Herbst wieder Millionen von Verträge an alte und neue Kunden. Dabei können sie sich seit Jahren der Unterstützung der Politik gewiss sein.

Die DVAG hält bei der CDU Händchen, ihr Chef Reinfried Pohl ist seit Jahrzehnten mit Ex-Kanzler Helmut Kohl befreundet. Der AWD ist traditionell mit der SPD verbunden. AWD-Chef *natürlich Carsten* Maschmeyer bezahlte 1998 die berühmten Anzeigen: Ein Niedersachse muss Kanzler werden. Der AWD hat seinen Hauptsitz in Hannover. Später wurde Schröders Pressesprecher Bela Anda der Kommunikationschef des AWD.

In den vergangenen Wochen hat sich diese enge Liaison wieder deutlich gezeigt. Der AWD konnte Bert Rürup, den Vorsitzenden des Sachverständigenrates und langjährigen Rentenberater Nobert Blüms, Walter Riesters und Ulla Schmidts als Chefökonomen verpflichten. Schon in den vergangenen Jahren hatte Rürup als geübter Moderator zahlreiche Renten-Veranstaltungen für den Versicherungsverkäufer MLP gecoacht.

Die DVAG schlug angesichts der Werbeoffensive der Konkurrenz hart zurück.  Kanzlerin Angela Merkel persönlich mußte mit Familie Pohl und dem DVAG-Manager und Ex- Kanzleramtsminister Friedrich Bohl im Heiligendammstrandkorb Platz nehmen und sich für eine wohltätige Aktion in der BILD ablichten lassen.

Hoffentlich haben die Herrn Pohl und Bohl der Kanzlerin verraten, wie sicher die Altersvorsorgeverträge sind, die Pohls Vertretertruppe Millionen Deutschen verkauft hat. Um die Altersvorsorge der CDU-Granden muss man sich keine Sorgen machen. Neben Bohl haben auch Ex-Regierungschef Friedhelm Ost, Ex-Finanzminister Theo Waigel und einen warmen Platz im Reich des Reinfried Pohl gefunden.

Frau Prokop hätte sich über die Sofa-Session gewundert, Sarko und Gordon, das geht ja, aber Reinfried und Friedrich….

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