Ein ruhiger Tag. Sehr ruhig. Gestern in Bochum die Bochum-Supersause mit Jahrhunderthalle, über 3000 Leuten und Bernd Kowalzik auf der Aftershowparty, heute alles ruhig. Sehr ruhig. Früher, als man noch neu im Tourgeschäft war, wäre so ein ruhiger Tag nicht möglich gewesen, das hätte man niemals zugelassen, dass so ein Tag auf Tournee so ruhig vor sich hinplätschert, weil man dann Angst gehabt hätte, dass man so dermaßen abschlafft im Verlauf eines solchen ruhigen Tags, dass man abends auf der Bühne den Biss nicht hat. Heute sieht man das gelassener und weiß, dass es diesen direkten Zusammenhang nicht gibt, man kann den ganzen Tag die Sau rauslassen und umeinanderlaufen wie Hühner bei Gewitter, und dennoch oder gerade deshalb am Abend irgendwie tatsächlich oder auch nur eingebildet abgeschlafft in den Seilen der eigenen Songs gerade so auf den Beinen sich noch halten, wie man aber auch andererseits einen mehr als ruhigen, einen schon geradezu phlegmatisch oberverschnarchten Tag durchstehen und am Abend auf der Bühne dennoch das Tier der Tour an sich sein kann. Oder umgekehrt. Denn das ist ja überhaupt der Grundfehler, dass immer dauernd alles miteinander in Beziehung gesetzt und unter Wechselwirkungsverdacht gestellt wird, wo es doch tatsächlich in dieser Welt im allgemeinen und in der Welt des Rock’n’Roll im Besonderen meistens so ist, dass das eine mit dem anderen mal wieder nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.
Das Lied von Koinzidenz und Kausalität
Zwischen dem, was man trinkt
Und dem Lied, das man singt
Zwischen dem, was man weiß
Und dem was man meist
Dann zu sagen sich traut
Zwischen dem, was man haut
Und dem, was man liebt
Es im Grunde nur wenig
Zusammenhang gibt
Kühner Versuch, alles in einem Aufwasch zu erledigen: rewirpowerSTADION (Bochum)