vonDetlef Guertler 06.01.2010

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“CSU-Spitze kämpft gegen Verzwergungsängste”, meldet die FTD heute. Denn im Bild-Interview (offenbar nicht online) hatte CSUrgestein Peter Gauweiler gewarnt: Wer Bayern klein machen wolle, “muss vor allem die CSU verzwergen”.

Nun klingt das bei Gauweiler so, als wäre die Verzwergung ein Problem. Die Evolutionsbiologen sehen das aber ganz anders – für sie ist Verzwergung eine Lösung:

Verzwergung, auch als Nanismus bezeichnet, ist ein allgemeines evolutionäres Phänomen der Anpassung von Arten an bestimmte Umweltbedingungen.

Wenn die Umweltbedingungen die bisherige Größe nicht mehr zulassen, kann man sich eine neue Umwelt suchen (für die CSU schwierig), langsam oder ruckartig sterben (praktiziert die CSU gerade) oder eben sich an die neuen Gegebenheiten anpassen und verzwergen. Das passt zwar nicht zur klassischen Schwanzvergleichsstrategie in Politik und Wirtschaft, aber in der Regel gilt es als besser, klein zu überleben als groß zu sterben.

So gesehen müssten eigentlich eher die CSU-Gegner Verzwergungsangst haben – schließlich bliebe ihnen die CSU bei solchem Vorgehen nachhaltig erhalten.

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