vonDetlef Guertler 14.04.2009

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An der Costa del Sol ist alles „de lujo“. Während anderswo in Spanien die Küsten mit Häusern zubetoniert wurden, wurden sie in und um Marbella zugemarmort. Möbel, Autos, Apartments, Häuser, Preise, alles Luxus vom Feinsten. Jetzt erstmals auch eine Hausbesetzung: 150 „Gitanos“ (ob Sinti oder Roma wurde nicht mitgeteilt) haben die 34 leerstehenden Apartments der Wohnanlage „Golden Hills“ in Mijas besetzt. Seit zwei Jahren ist auf der so gut wie fertig gebauten Anlage nichts mehr passiert, weil der Projektentwickler Pleite gegangen war, jetzt wird die Anlage besiedelt.

Da es jede Menge solcher fast ganz fertigen Wohnhäuser in ganz Spanien gibt, und jede Menge Spanier (und Ausländer) sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können, dürfte sich die Villenbesetzung zu einem landesweiten Trend entwickeln. Und wenn der Trend erst einmal rollt, gibt es keine Gewähr mehr dafür, dass nur komplett leer stehende Häuser besetzt werden – schließlich gibt es ein paar Millionen Wohnungen in Spanien, die wenn überhaupt nur in der Feriensaison genutzt werden.

Falls Ihnen das mit den Hausbesetzungen in Spanien bekannt vorkommen sollte: Richtig, das hat doch der Wortist Anfang Januar in der WELT prognostiziert:

Am Mittelmeer war dieses Jahr nicht nur der Sommer heiß. Im Oktober überschreitet die spanische Arbeitslosenquote die 20-Prozent-Marke, zu den gewaltsamen Protesten der Ex-Arbeiter aus den von VW geschlossenen Seat-Fabriken kommen blutige Auseinandersetzungen zwischen spanischen, bolivianischen und rumänischen Jugendlichen, die von Valencia ausgehend schnell auf die Hauptstadt übergreifen. Als Regierungschef Zapatero sich ins Schweizer Exil absetzt, übernimmt König Juan Carlos bis auf weiteres die Regierung. Er verstaatlicht die kümmerlichen Reste des eben noch so stolzen spanischen Finanzsektors und legalisiert die landesweit grassierenden Besetzungen leer stehender Wohnungen. Zum Jahreswechsel herrscht zumindest auf den Straßen wieder Ruhe, Spaniens Demokratie ist gerettet.

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