von 14.05.2010

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Tauschbörsen
Dem Angebot sind keine Grenzen gesetzt - Tauschbörsen im Netz (Foto: Jan Schneider)

Computer kaputt – aber kein Geld um den Fachmann zu bezahlen? Kennt man, oder?

Hilfe gibt es im Netz und zwar auf sogenannten Talent-Tauschbörsen.
 Dort kann man bargeldlos Hilfe suchen und anbieten, nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit.

Eine Runde mit dem Hund gehen gegen zwei Stunden Zaun streichen oder Unterstützung bei der Steuererklärung? Dem Angebot sind keine Grenzen gesetzt.

Matthias Prieß, selbst aktiver Tauscher, hat Exchange Me im Jahr 2005 gegründet. Mittlerweile tummelt sich eine bunte Mischung von Nutzern auf dem Portal. Vom promovierten Ingenieur bis zum selbständigen Künstler,- tauschen möchte und kann jeder.
 Bezahlt wird mit Tauschtalern, einer eigens kreierten Währung.

Solche Währungen gibt es nicht nur im Internet, sondern auch in Regionen, die sich dem nachhaltigen Wirtschaften verschreiben. Jüngstes Beispiel dafür, ist der “regio lunar” der im September 2010 im Umkreis Lüneburg eingeführt wird.

Wer die Online-Tauschbörsen für organisierte Schwarzarbeit hält, den klärt Matthias Prieß gerne auf: Da es kein echtes Geld zu verdienen gibt, ist der Markt für Schwarzarbeiter unattraktiv. Außerdem verhindert das Prinzip der Gegenseitigkeit, dass hier Kleinunternehmer an der Steuer vorbei arbeiten: Mehr als 100 Taler darf niemand anhäufen, dann muss er auch Hilfe in Anspruch nehmen.

Durch Portale wie Exchange Me entsteht eine neue Art der Nachbarschaft. Viel zu oft leben wir doch einfach nur noch nebeneinander her und die helfende Hand fehlt so manches Mal…

Weitere Beispiele von Tauschringen im Netz:

www.bambali.net
www.talentboerse-darmstadt.de

Text: Sarah Nina Rademacher

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