Gestern schlenderte ich bei wunderbarem Spätnachmittagssonnenschein in Bürgstadt am Main die Hauptstraße entlang. Eine Dame aus dem Hotel begegnete mir direkt vor einer langen rotweißen Fahne, die außen an der Front eines Hauses hängt und darauf hinweisen soll, dass hier eine Heckerwirtschaft geöffnet hat. Wir gingen hinein.
Bei einem 0,1 Gläschen Silvaner und zwei Rostbratwürsten (keine Würstchen) kamen wir gleich in ein Gespräch.
Wer hat den besten Wein im Dorf war das Thema des Tisches. Ich erfuhr, dass es den Besten nicht gibt, drei, vier, fünf Weingüter kämmen in Frage.
Am Tisch saßen ein pensionierter Kripobeamter („Kaufen Sie nicht bei dem Winzer da drüben, die Frau stinkt nach Käsefüßen“), eine Sudentendeutsche mit ihrem Gatten ( „Wir sind schon 60 Jahre glücklich verheiratet“) und zwei Dauergästen aus Wolfenbüttel, sie, mit einem Minihund auf dem Arm ( „Jägermeister ist der großzügigste und sozialste Arbeitgeber in der Stadt“). Der Wein schmeckte gut. Anschließend besuchte ich die genannten Winzer und kaufte jeweils mehrere Bocksbeutelflaschen Spätburgunder. Es ist schön, an solchen Orten zu sein.


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