vonErnst Volland 04.05.2009

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Nürnberg hat das bedeutendste Spielzeugmuseum Deutschlands. Immer, wenn es mich nach Nürnberg treibt, gehe ich in dieses Museum. Im fränkischen Umfeld der Stadt befand sich Ende des 19. Jahrhunderts die größte Spielzeugindustrie, die vorwiegend in Heimarbeit produzierte. Einen Scherpunkt des Museums bilden Blechspielzeuge und ich selbst habe eine kleine Sammlung, die in einer Schrankvitrine in meiner Wohnung steht.

Ich verbinde den Besuch des Spielzeugmuseums mit einem Rundgang durch die renovierte Altstadt. Mitten im Kern liegt auf einem großen freien Platz ein langer großer Eisblock. Es ist das neue Museum für zeitgenössische Kunst. Der lange Quader bildet in seinem milchigen Glas und seiner strengen Form einen radikalen Kontrast zu den Renaissancebauten der Altstadt Nürnbergs, eine gelungene Architektur.

Ich steuere auf die Eingangstür zu und begebe mich direkt in den ersten Stock zur Ausstellung „Die zeitgenössische deutsche Kunst und der Krieg.“ Mich interessieren künstlerische Darstellungen dieser historischen Perioden und ich bin gespannt, welche Maler gezeigt werden. Es sind vornehmlich Werke der Künstler Baselitz, Penck, Immendorf,Polke, Richter, Lüpertz zu sehen.

Meine Reise führt weiter nach München. Dort gehe ich in die Neue Pinakothek, ein gerade fertig gestellter minimalistischer Prachtbau, um mir eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst zum Thema Alpen, Berge und Gebirge anzuschauen. Auch in der Pinakothek hängen fast ausschließlich großformatige Arbeiten der Maler Baselitz, Penck, Immendorf, Polke, Richter und Lüpertz.

Auf der Rückreise besuche ich einen Freund in Hamburg. Mit diesem gehe ich in die Ausstellung „Das Meer in der zeitgenössischen Kunst“. In dieser Ausstellung hängen vorwiegend die Maler Baselitz, Penck, Immendorf, Polke, Richter und Lüpertz.

Wieder zu Hause, öffne ich meinen Spielzeugschrank, nehme ein Spielzeug heraus, es ist ein Clown, der zwei rotierende Bälle auf den Händen balanciert, ziehe ihn mit einem Schlüssel auf der Rückseite auf und lasse ihn im Kreis drehen, bis die aufgezogene Feder im Innenteil der Mechanik erlahmt. Zu oft sollte man die Figur nicht aufziehen, da die Spannkraft der Feder nicht überstrapaziert werden darf. Ich stelle den Clown wieder auf seine Position zurück, packe meinen Koffer und fahre nach Köln. Dort setze ich mich an das Ufer des Rheins und schaue auf das Wasser. Köln ist in Deutschland das Zentrum für zeitgenössische Kunst. Danach gehe ich in eine Ausstellung. Sie hat den Titel „Der Rhein in derzeitgenössischen deutschen Malerei.“

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