vonErnst Volland 02.12.2009

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Ort: Berlin, Zeit: Mittagstisch im November 2009 . Gepflegte Atmosphäre, sehr gutes Personal, ganz leise Musik im Hintergrund, keine wäre besser. Das Essen ist ausgezeichnet. Der Spitzenkoch geht durch die Reihen, nicht in weiss gekleidet, sondern durchgängig schwarz. Die Küchenschürze reicht bis zum Boden. Am Nachbartisch sitzt Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank.

Angenommen, Josef Ackermann und ich essen zum gleichen Preis, also für 50 Euro pro Person. Für 50 Euro kann man zwei Gänge bestellen und ein 0,1 Glas Weißwein trinken.

Ein faires Angebot.

Geht man jetzt von jeweils einem Jahresgehalt aus und dem Verzehr von 50 Euro pro Person, ergibt sich folgendes Bild.

Ich könnte mit meinem Gehalt, 1,36 Mal am Tag pro Jahr für 50 Euro essen, Herr Ackermann 493 Mal am Tag pro Jahr für 50 Euro.

Oder, ich könnte 1 Jahr und 35 Tage jeden Tag für 50 Euro essen, Herr Ackermann 500 Jahre jeden Tag für 50 Euro.

Gehe ich zwei Mal am Tag für 50 Euro essen, kann ich 270 Tage essen gehen.

Geht Herr Ackermann zwei Mal am Tag für 50 Euro essen, kann er 250 Jahre jeden Tag essen. Nimmt er eine Person mit und bezahlt für diese 50 Euro, können beide 250 Jahre zusammen jeden Tag essen gehen, nehmen sie ein dritte Person mit, können alle drei 125 Jahre essen gehen.

Nähme ich eine zweite Person mit, können wir beide 270 Mal zu zweit pro Jahr für 50 Euro essen.

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https://blogs.taz.de/vollandsblog/2009/12/02/gedanken_in_einem_zweisternerestaurant/

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kommentare

  • *kicher*
    rechnen Sie das doch nochmal hoch auf die Wohnungsgröße, Personen pro m², Kaufpreis pro Person pro m² etc. Da kommt sicher auch eine schöne Aufstellung zusammen!
    lg
    Astrid

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