vonErnst Volland 22.01.2013

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Wolfgang Bittner hat einen Roman geschrieben, der im Klappentext als ein Roman angekündigt wird, „über den ganz normalen politischen Wahnsinn in unserem Land.“ Er hat den Titel
„Hellers allmähliche Heimkehr.“ Mit Heller ist ein erfahrener Journalist gemeint, der in die kleine Stadt an der Nordseeküste, in der er aufgewachsen ist, im Alter von 50+ zurück kehrt um den Chefredakteur Posten der lokalen Zeitung zu übernehmen. Dort warten der übliche Filz, Korruption und Intrigen auf den tapferen und engagierten Journalisten, Aktivitäten, Eigenschaften und Verbindungen, die Bittner beispielhaft vorführt, so als ob sie in jeder Kleinstadt der Bundesrepublik passieren könnten. Und er trifft auf eine Reihe von Personen, die mit ihm beim Kampf gegen Reaktionäre und Neonazis solidarisch sind. Das liest sich flott und ist auch spannend. Der Text scheint geeignet als Vorlage für einen Fernsehfilm, vielleicht sogar für einen Tatort. Doch dieses Drehbuch wird wahrscheinlich nicht geschrieben werden. Denn beim Lesen erkennt man die zwei, drei alter egos des Autors Wolfgang Bittner, die ein schnurgerade linke Einstellung besitzen. Es ist fraglich, ob man dieses kluge, zeitgenössische Buch durch die Türen der Redaktionen bei ZDF und ARD bringen kann. Plot, Handlung und Intention haben es allemal verdient, einem größeren Publikum vorgestellt zu werden. Es muss ja nicht Hollywood sein.
Wolfgang Bittner: Hellers allmähliche Heimkehr. VAT- Verlag Andre Thiele, 2012

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