Es ist nass und kalt auf dem S- Bahnhof Bahnsteig. Ich warte mit meinem Fahrrad schon eine viertel Stunde.
Der Waggon für Fahrräder, Kinderwagen und andere Geräte ist gestopft voll. Ich quetsche mein Fahrrad mit einer 50er Jahre Fahrradtasche zwischen die Fahrgäste in den Eingangsbereich. Dabei tuschiere ich mit der Tasche das Hinterrad eines anderen Fahrradbesitzers.
„Passen Sie doch auf.“
Ein Satz, der die Stille schneidet und die Blicke auf mich lenken.
Am Bahnsteig Yorkstraße bugsiere ich vorsichtig mein Fahrgerät rückwärts aus der Tür. Dann schiebe ich das Rad den ganzen Bahnsteig entlang bis zur Treppe, die tief hinab auf die Straße führt.
Kurz bevor ich das Fahrrad greife, um es hinunter zu tragen, spricht mich eine junge Frau an.
„Dort hinten ist ein Fahrstuhl.“
Sie sagt es ganz knapp, im Gehen und schaut dabei auf ihr Handy.
„Meinen Sie, ich bin nicht in der Lage, mein Fahrrad die Treppe herunter zu tragen.“
Sie blickt sich nicht um.
„Immer auf die Alten,“ rufe ich ihr hinterher und gehe Stufe für Stufe die Treppe herunter. Unten sehe ich Leute mit Fahrrädern, die vor einem Fahrstuhllift warten.
Ach ja, ich hatte es vergessen. Seit drei Wochen ist der neue Fahrstuhl eingebaut.