
Titelrückseite von George Grosz aus: Sinclair-Sündenlohn. Malikverlag 1929. Im Buch geht Upton Sinclair hart ins Gericht mit der amerikanischen Presse der 20er Jahre.
Sinclair im Vorwort. „Wer dieses Buch gelesen hat, kennt unsere Presse an Leib und Seele, so gründlich, daß er ein für allemal weiß, welch eine Waffe gegen die Arbeiterbewegung sie darstellt.“
Ich habe das Buch vor ein paar Tagen antiquarisch gekauft. Wenig, wenn sogar nichts scheint sich bisher geändert zu haben. Zur gleichen Zeit kaufte ich am Sonntag die Frankfurter Allgemeine auf Grund des agressiven Titelbildes.

Es ist bekannt, dass der Begriff „Lügenpresse“ ein von den Nationalsozialisten gern verwendetes Schlagwort gewesen ist. Diesen Begriff zum Unwort des Jahres zu küren, ist dennoch legitim und die Entscheidung soll respektiert werden. Das Wort „Lügenpresse“ ist ein von Pegida Anhängern gern benutztes Wort, das verbal und optisch auf ihren Demontrationen benutzt wird. Den Mitläufern dieser Demonstrationen unterstelle ich, dass sie nicht differenzieren können, und so subsumieren sie, was sie medial erfahren, alles, was sie hören, sehen und lesen, unter dem Begriff „Lügenpresse“. Der Begriff ist ein zentraler Ausdruck unzufriedener, enttäuschter und sich ausgegrenzt sehender Menschen.
Allerdings ist es eine andere Sache, wenn sich die als Intelligenzblatt verstehende Zeitung aus Frankfurt des Begriffes bedient und ihn in Zusammenhang setzt mit den Attentaten in Paris auf die Charlie Hebdo Zeichner. Denn wenn sie diesen Begriff für sich reklamieren, so benutzen sie ihn als Schutz und Beleg für ihre weiße Weste, will sagen: Wir schreiben immer nur die Wahrheit. Da ich diese Zeitung seit Jahren lese, kann ich sagen, dass sie nicht immer die Wahrheit schreibt. Oft verschweigt sie die Wahrheit. (Ein Tipp: Lesen Sie die Rubrik Leserbriefe. Dort versteckt man hin und wieder die Wahrheit). Meine Unzufriedenheit mit den Medien, das Fernsehen habe ich seit Jahren abgeschafft, das Lesen von mindestens 3-5 Tageszeitungen ist auch keine Freude mehr, hat mich zu folgenden Zeilen animiert:
Mediale Ansage (auch nach Charlie)
Folg nicht den schönen Augen,
musst nicht allen Lügen glauben
die geil nach dir greifen
um dein Herz zu erweichen
Sie lassen Lügen drucken
ohne Wimperzucken
Das Gedruckte ist gelogen
Sie lassen sich noch loben.
Vorsicht, was Medien Drucken
aber auch beim Gucken
Bedenke, im Internet
Sind Sie kein Jota nett
Sie haben uns betrogen
immer schon gelogen
Sie werden uns betrügen
Steinerne Herzen lügen
Sehr guter Beitrag von Goldseitenblog
http://www.goldseitenblog.com/matthias_lorch/index.php/2015/10/18/der-untergang-des-abendlandes
Sehr lesenswert