Klaus Volland, Kleine neue Welten, Limericks (August 2024)
Mein alter Kumpel Rammer
haust jetzt in einer Rumpelkammer.
Früher nannten wir ihn „Rambo“,
heute schafft er nicht mal mehr den Mambo.
Schrecklich, dieser Humpeljammer!
Gestern traf ich Ida
mit ihrer Töle Lida.
Diese zeigte ihre große Fresse
und ihr riesiges Interesse
an meiner linken Wade wieder.
Da sprach der Lämmergeier:
„Au weia, au weia!
Die Schwalben fliegen tief,
es gibt Gewitter im Massiv.
Jetzt geht’s mir an die Eier!“
Neulich düste ich mit meinem Mofa
hin zu jenem roten Sofa.
Dort stellte mir diese schräge Fernsehdame
lauter fiese Fragen, auch infame,
und ich rief: „Das wird teuer, rote Lola!“
Als er landete in Tananarive
und herauskam bei „Arrive“,
rief ganz Madagaskar
wie verrückt: „Oscar! Oscar!“,
und alles brüllte: „Banana vive!“
Was sind diese Striedels bieder!
Neulich hörte ich die Beatles wieder.
Mit ihrem genialen Schwung
bleiben sie ewig jung.
Aber doch nicht diese Striedels, Ida!
Neulich waren wir in Mailand
und besuchten dort im Dom den Heiland.
Am Abend gingen wir in die Scala.
Dort sangen drei koalaköpfige Australier,
die Emma richtig geil fand.
Oh, wie Fürst Leberecht
wieder nach der Rebe lechzt!
Lange hat er gehuldigt Malz und Hopfen,
doch nun nicht mehr, nicht einen Tropfen!
Nur mit Wein schmeckt Leben lebensecht!
Was war das immer für ein Spaß in der Jazzekammer!
Doch nun ist er da, der Katzenjammer,
nun hat es sich ausgejazzt.
Der Pianist hat zu sehr gepatzt
und versteckt sich in der Ratzekammer.
Gestern Abend schwamm ich in der Blauen Grotte,
und wer schwamm mir entgegen? Lotte!
„Was machst du denn hier auf dieser Insel?“
„Das siehst du doch, du Einfaltspinsel!“
Ich ließ sie schwimmen. „Buona notte!“
Mir war nach einer Pizza,
und so fuhr ich los in Richtung Nizza.
Doch bei jeder Pizzeria
hörte ich nur ein Gewieher.
„Wir streiken. Back dir selber eine Pizza!“
Demnächst in diesem Theater:
Das Große Affentheater.
Einfach grandios!
Geradezu elefantös!
Nicht das übliche Affentheater!
Wir blicken in den Spiegel.
Was sehen wir? Zwei Igel
mit großen hässlichen Stacheln.
Da kann man gar nichts machen.
Wir sind halt nur zwei Igel!
Neulich traf ich Donald Duck.
Er sah aus wie Ronald Ruck.
„Wie hast du denn das gemacht?“
„Ich trainiere im Fitnesscenter, bis in die Nacht,
mit meinem Kumpel Donald Truck.“
Neulich, so gegen vier,
erwachte der alte Stier,
schaute in die Runde
und fragte: „Wo ist Kunigunde?“
„Unterwegs zum Schlachthof 4.“
„Immer ist Tamara die Hauptfrau,
immer bin ich nur die Nebenfrau!“
„Gut, dann bist du jetzt die Hauptfrau,
und Tamara ist die Nebenfrau.
Und ich verabschiede mich nun nach Blumenau.“
Ich fahre entlang der Lenne
auf dem Weg zu meiner alten Penne.
Endlich bin ich in Altena,
meiner Penne ganz, ganz nah,
und ich alte Henne flenne.
„Wo ist denn nur mein Hichtenpfleft?“
„Du meinst sicher dein Pflichtenheft.
Ich habe es in den Schrank gelegt,
damit es nicht verlorengeht.“
„Mama, das ist aber nichtig rett!“
Wie wird es sein in Japan
in ein paar Jahren?
Gibt es im Japanischen ein Futur?
Gleichwie, auch damit spekuliert man nur.
Was morgen ist – wir können es nur ahnen.
Das ist ja der Wahnsinn!
Die Bahn macht Gewinn!
Jahrzehntelang fuhr sie im Minus,
nun wird sie zur Venus.
Jetzt aber alle schnell da rin!
Moskau:
alles grau in grau.
Wir fahren nur kurz zum Kreml,
verdrücken dort eine Semmel,
und dann geht’s hopp zurück nach Crimmitschau.
Irgendwo bei Helmstedt
schlürften die Germanen Met.
Allererste Sahne!
Doch in ihrem schlimmen Trane
stöhnten sie dann: „Met ist obsolet!“
Ich erinnere mich an Herkenrath,
der im Tor so viele gute Werke tat.
Heute kann er nicht mehr halten,
heute kennen ihn nur noch die Alten,
aber doch nicht dieser Zwergenrat!
„Wieder so ein Taubenhaucher!“,
schrien all die Haubentaucher.
„Wieder so eine Missgeburt,
bei der ein jeder von uns knurrt.“
Doch heiter schritt einher der Taubenhaucher.
Neulich traf ich Heisenberg.
Er saß vor einem Speisenberg,
hatte aber keinen Hunger.
Ich sagte: „Werner, ich helfe dir, ich habe großen Hunger!“
Er sagte: „Gut, Heinz, das ist aber immer noch mein Speisenberg!“
Ich sah einen großen Scherbenhaufen
und hörte ein herbes Schnaufen.
In meinem Ladenland
stand ein Riesenelefant
und fragte: „Was muss ich zahlen für den Haufen?“
Sie gingen auf eine Fete,
und es wurde reichlich späte.
Janna wollte nicht mehr aus dem Haus gehn,
Jan konnte nicht mehr geradeaus gehn.
So ruhten sie beieinander, tete a tete.
Unser Freund Finn Hellig
ist ziemlich hinfällig.
Er hat kaum noch Haare
und findet kaum noch Sprache.
Aber es ist immer noch viel Leben in ihm, das ist sinnfällig!
Wir sind zwei Kälber auf einer Weide.
Links und rechts, da wächst Getreide.
Oben, da wächst Mais,
unten, da wächst Reis.
Und dazwischen? Da wachsen wir beide.
Es war einmal ein Däne,
der hatte keine Zähne.
Er fraß keinen Hahn
und lebte streng vegan.
Ihn liebten alle Hähne.
Viele Mäuse sind des Katers Tod.
Viele Hasen sind des Köters Tod.
Immer ist es so: Viele kleine Wesen
bringen einem großen Wesen
zuerst die Not und dann den Tod.
Wir wankten durch das Watt.
Dann stapften wir durch die Stadt
und trafen dort auf Anselm.
Er nannte sich jetzt Transelm
und spendierte uns tausend Watt.
Drei Dicke nahmen teil am Massenstart
im kaum bekannten Stassenmarkt.
Schon nach fünfzig Metern
waren sie schwer am Zetern.
Gewonnen hat der schlanke Kassenwart.
Wir zogen uns zurück ins Erdreich
und sind jetzt so wie Gerd reich.
Gerd ist der reichste Mann der Welt,
d.h. der Oberwelt.
Wir hier unten sind sehr insektenreich.
Sie sahen: Es war ihr Pit.
Er erwartete ein Tip.
Sie wühlten nach etwas Kleingeld,
nicht etwa nach Scheingeld.
Es reichte nur zu einem Tipp.
Als Wilhelm Busch
seinen Bilhelm wusch,
bewegte sich zur gleichen Zeit eine Rentnerband
durch das Städtchen Cheltenham
und spielte einen wilden Tusch.
Der Pavian
stellte sein Navi an,
griff zur Liane
und jettete nach Harare.
Dort schloss er sich der Navy an.
Oh, wie schön ist doch die Mandelblüte!
Die Bäume tragen tausend rosa Hüte,
und durch des Tales Lüfte
wehen hundert Zauberdüfte.
Fast platzen mir die Sinne, meine Güte!
So, du blöder Dauerparker,
jetzt spürst du meine Power, Darker!
Deine Haube ist jetzt zerkratzt –
merke dir: Das ist mein Parkplatz!
Ich bin ja so sauer, Parker!
Er lehnte lahm am Pfosten
und war nicht recht auf dem Posten.
Als jene Flanke kam,
dachte er nur daran, wie er Anke nahm.
1:0 für Boston!
„Liebe Frau Krause,
Sie gehen jetzt besser nach Hause.
Der Abend wäre so schön gewesen,
wären Sie nicht dagewesen!“
„Ich fühle mich hier ganz zu Hause!“
Kant ging jüngst ins Kaufland,
da rief jemand: “Lauf, Kant!“
Kant rannte durch sämtliche vierzehn Etagen
und wollte hinterher dazu nichts sagen,
nur eines: „Schnaufland!“
„Oh guck mal da, in der Düssel
schwimmt ja eine Schüssel!“
„Und was liegt wiederum darin?“
„Schau mal genauer hin, Karin!“
„Ich glaub, das ist dein Fahrradschlüssel!“
Das hier ist unsere Brillenschlange,
zuständig für alle schrillen Belange,
insbesondere für renitente Kunden.
Sie verpasst ihnen zur Not auch tiefe Wunden,
und ihr ist auch nicht vorm Killen bange.
„Was sollen wir denn einkaufen?“
„Vor allem sollten wir Hein kaufen.
Wenn wir den in der Tasche haben,
reicht unsere Macht bis hin nach Schwaben.
Und dann können wir uns weltweit einkaufen!“
Gestern fragte mich Ungaretti:
„Haste mal ein paar Sigarette?“
„Okay. Nun geh aber rasch heim zu Weib und Kind,
sie weinen sich die Augen aus, Flint!“
„Sam, ich bin nur noch scharf auf Sigarette!“
Hier an der Mosel in Wasserbillig
ist es sehr idyllisch,
schöner als am Rhein
in Teuerwein.
Nicht unbillig ist es am Meer in Schillig.
Der Dichter sprach: „Ich sag jetzt nix.“
Der Dichter sprach: „Ich schreib jetzt nix.
Ihr solltet mich erst einmal verstehn,
insbesondere Vers 10.
Aber ihr lest ja doch nur Asterix!“
„Kinder“, sprach der Affenvater,
„heute verteilt euch das Essen euer Vater.
Erst kommt der Fips, dann der Fops, dann kommen Feps, Faps und Fups,
Schwips, Schwops, Schweppes, Schwaps und Schwups,
Clara, Trara. Tamara, Farah und Etcetera.“