vonErnst Volland 05.02.2025

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Klaus Volland, Kleine neue Welten, Limericks Februar 2025

Gestern war ich in Winnipeg
und stellte fest: Pinni war weg!
Ich begann überall zu suchen
und dann auch zu fluchen.
Doch es half nichts: Pinni war weg!

Heute sah ich Bernd,
ziemlich weit entfernt
vor einem Glücksspielladen.
Mir war klar: Der geht wieder baden!

Darum schrieb ich: „Berrrrrnd!“

 

Ich esse so gerne Schokolade,

in Germany made,
am liebsten Vanille,
so wie Tante Tille.

Die isst ansonsten eher fade.

„Na, du kleine Krabbelmaus,
du kennst dich ja schon sehr gut aus im Haus!

Willst nicht mehr lang im Bettchen liegen,
bis sich die Kotelettchen biegen,
sondern forschst herum, so wie dein Vater Klaus.“

 

Neulich sagte stolz die Schnepfe:
„Glaube mir, dass ich am besten köpfe!“
Der Gockel sagte: „Das woll’n wir doch mal seh’n:

Ich köpfe äußerst fotogen!
Wozu trägst du übrigens die Zöpfe?“

Plötzlich geriet ein stummer Blinder
mitten unter Blumenkinder.
Doch ihm war nicht nach Flower Power

und auch nicht nach Cauliflower,
schon gar nicht nach dem Gesang der Inder.

 

Gestern traf ich Horst.
Er arbeitet hier im Forst.
Es zierte ihn eine Riesenbeule,

verursacht durch eine fiese Eule.

Jetzt zieht er um nach Habichtshorst.

Herr Pinsch und Frau Punsch
hatten einen ausgeprägten Kinderwunsch.

Doch zahlreiche einschlägige Versuche

schlugen nicht zu Buche.
Da zogen sie beide einen Flunsch.

 

Neulich war ich in Wacken
und fragte: „Wo kann man hier kacken?“

„Hier lassen wir es krachen“,
hieß es, „hier kann man nicht kacken!“

Das ließ ich erst mal sacken.

Manchmal findest du keine Worte
für so eine feine Torte.
Dann schau doch nach im Wörterbuch,

das hat passende Wörter genug.

Über die freut sich jede Torte!

 

Als ich noch Enten hatte,
ich eine ganz besonders gerne hatte.
Sie hieß Elfriede
und hatte ein grün Gefiedre,
und ich weiß, dass ich sie dann auch ganz besonders

gerne auf dem Teller hatte.

Gestern stieg ich mit Bella Vieth
munter auf den Ith.
Das ganze Weserbergland
ist uns inzwischen wohlbekannt.
Und noch lange nicht verblüht ist meine Bella Vieth.

 

Neulich war ich bei den Hanseaten.

Sie trugen alle einen Spaten
und gruben einen neuen Hafen,
arg gestört von Fotografen,

die ihnen ständig auf die Füße traten.

Gestern hat die Fröschin
wieder mal den Frosch verdroschen.

Ja, dieser arme, arme Lurch
macht so manches, manches durch

in diesem Teich bei Olsztyn!

 

Ich goss mir genüsslich einen hinter die Binde
und legte mich dann in das Drecksloch unter der Linde.

Plötzlich zeterte Elvira:
„Und das in deinem Mantel aus Trevira!“
Ich rief: „Hauptsache, bei mir liegt Gerlinde!“

 

Es war einmal ein Eisbär,
das war ein echter Preisbär.
Er schlug sich mit viel Gewumpe
immer wieder auf die Pumpe
und rief: „Zeig’s mir, du schlapper Greisbär!“

 

Sie starteten in Tahiti
und strandeten vor Haiti. Ihr stolzes Boot
geriet in große Not.
What a pity in a brutal city!

Neulich war ich in Chile
und sagte: „Entschuldigen Sie bitte, dass ich nicht chile.

Können Sie mir bitte sagen,
was man hier will vortragen?“
„Einen Zaubertrick, den kennen aber viele!“

 

Neulich war ich in Bagdad
und suchte nach einer Backzutat.
Diese Zutat ist famos,
doch Bagdad ist riesig groß.
Ich fand die Zutat schließlich in Bad Cannstatt.

 

Gestern traf ich Gunter.
Bei dem geht es runter und drunter.
Sein Weib hat ihn verlassen
mitsamt der Untertassen,
und auch im Kopf kriegt er nichts mehr unter.

Fahrt besser nicht nach Macao,
dort zieht man euch doch nur durch den Kakao!

Ein Zuwanderer
bleibt ein anderer,
so ist es hier, so ist es in Macao.

 

Es war einmal ein Mops,
den jagten tausend Cops.
Er war bekannt für seine Räubertaten
überall in den Vereinigten Staaten.
Schließlich nahmen die Cops diesen Mops hops.

 

Immer wenn die Beine beben,

will es dich aufs Fahrrad heben,

und dann düst du um die Stadt,

bis du bist ganz matt.

Manchen Radler sieht man auch in das Spital entschweben.

 

Es war mal eine blaue Fliege,
die machte sterbend eine flaue Biege
und krachte auf das Tischtuch.
Da nahm die Magd das Wischtuch
und sprach: „Ich wusste, dass ich dich kriege!“

Neulich sagte mir der Gimpel:
„Die Sache ist doch ganz simpel:
Entweder hockt man auf einem Zweige,
oder man fliegt empor zu einem Steige.“

„Vielleicht stürzt man auch in einen Tümpel.“

 

„Weißt du, wo die Korken sind?“,
fragte mich das Sorgenkind.
„Wir wollten doch den Schnaps verschließen,

damit wir diesen nicht vergießen.“
„Ich weiß nur, dass wir Obdachlose sind.“

 

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