vonErnst Volland 26.02.2025

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

Mehr über diesen Blog

 

Neulich traf sich die Affenbande
wieder mal in Baffenande,
einer mittelgroßen Dschungellichtung,
und widmete sich dort der Schunkeldichtung.

Das war wie immer eine große Schande!

 

Damals lag ich an meiner Mutter Busen,
der gestärkt ward von den Buttermusen.

Meine Mutter war wie ein saftiger Schinken,

und ich hatte wirklich gut zu trinken.
Heute verdiene ich satt in Leverkusen.

 

Wer trägt heute noch Hosenträger?

Zweifellos der Matrose Häger.
Damit hält seine Hose besser
als die Gürtelhose des Matrosen Esser.

Essers Hose hängt auch sehr viel schräger.

 

Es war einmal zur Zarenzeit,
da gab es hier so gar nichts weit und breit,
nichts zu produzieren,
nichts zu flanieren.
Doch zum Glück war ja zum Kindermachen viel Gelegenheit!

 

Neulich zog ich einen Bollerwagen.
In ihm hockten alle meine Blagen.
Es ging hierhin, es ging dahin,
auf den Deich und auch zum Strand hin,
doch die Kinder maulten: „Was für ein oller Wagen!“

 

 

 

Neulich stand ich an der Ilm
und drehte einen Film.
Plötzlich erschien Herr Goethe
und spielte mit dem Spielmannszug die Flöte.

Ich dachte, ich bin im Film!

 

Was für ein merkwürdiges Mädchen!
Im Vorderhaus betreibt sie ein Biolädchen,

doch im Hinterhaus druckt sie Texte
wie „Hasse deine Nächste!“
und „Sprengt in die Luft das ganze Städtchen!“

 

Neulich trat ich an in Riga
und war wieder mal der große Sieger.
So wie in den anderen der Lettenstädte

ließ man mich auch hier von der Kette.

Die letzte Runde sprang ich wie ein Tiger!

 

„Wo ist nur mein Auto?“,
fragte der Basuto.
„Bin ich doof?
Gestern stand es doch noch hier auf dem Hof!“

„Das war sicher wieder so ein Klauto!“

 

Neulich flog der Ibis
wieder mal vom Nil zum Kniebis.
Mit Federn weiß und schwarz
glitt er über den Wald so schwarz,
als ihm plötzlich jemand in die Knie biss.

Neulich fuhr ich nach Polen.
Auf einem Baume saßen Dohlen

und sangen ein paar Lieder
zu Ehren einer Freundin namens Ida,

leise und ganz unverhohlen.

 

Die Ratte schaute aus dem Loch
und sagte: Es regnet ja immer noch!
Da bleibe ich doch lieber noch darinnen,

ich kann ja später noch beginnen.
Das Ganze geschah in Goch.

 

Neulich spielte ein Ritter

fröhlich auf der Zither.

Und diese schönen Klänge

begeisterten die Menge

und alle edlen Ritter.

 

 

Das Baby schaute aus der Wiege
und fragte: „Sind wir jetzt im Kriege?
Ich will doch hier im Frieden leben
und ein langes, langes Leben leben
und mich nicht opfern irgend einem Siege!“

 

Ach, was war die Herta glücklich,

denn es gelang ihr unverzüglich,

etwas Besonderes hervorzubringen:

eine Weltmeisterschaft im Ringen

und ein Weltrekordlauf nach Zürich.

 

Unsere Mutter kochte gern Brotsuppe.
Das war uns mehr als schnuppe.
Die Suppe war eine Art Strafgericht,
weil wir hatten parieret wieder nicht.
Wir hassten die Suppe wie eine Strohpuppe.

 

„Guten Tag“, sagte der Gänserich,
„haben Sie ein Zimmer mit Fensterblick?“
„Nein, wir haben nur Zimmer ohne Fenster,
denn hier hausen nur Gangster,
und so einer sind zweifellos auch Sie, Herr Gänserich.“

 

Wer war das im Sauerland,
auf der Lauer in dem Sand?

Zweifellos der Fritze Merz,
immer bereit zu einem Scherz,

endlich unterwegs ins Kanzlerland.

Zeichnungen: Ernst Volland

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/vollandsblog/2025/02/26/klaus-volland-kleine-neue-welten-limericks-maerz-2025/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert