Klaus Volland, Kleine neue Welten, Limericks (Juni 2025)
Vor der Tür steht ein Panda.
Er klingelt und fragt nach Wanda.
„Die ist in der Stube,
was willst du von ihr, Bube?“
„Mit ihr tanzen gehen in Haparanda.“

Ich fliege mit der Mondrakete,
auf den Knien zwei Pakete
für den Mann im Mond,
der tief in dem Trabanten wohnt.
Die Pakete sind von Grete.
Vor einer Trauerweide
steht ein dicker Mann in blauer Seide.
Vor einer Pinie
steht ein dünner Mann wie eine Linie.
Ich liebe beide
Neulich traf ich einen grimmigen Hofhund
und rief: „Du bist ja so strohdumm!“
Da biss er mich ins Bein,
und ich war laut am Schrei’n.
Er sagte, ich solle mal nicht so tun.
Neulich sagte ich zu meinem Dackel:
Renn mal los zu dieser Fackel!
Oh, wie mein Dackel wetzte!
Er war nicht der Letzte,
das war ein Dackel namens Wackel.

Es sitzt an seinem Fintentisch
wieder mal der Tintenfisch
und überlegt sich Finten
mit allen seinen Tinten.
Damit prahlt er dann am Pintentisch.
Neulich war ich in Zweibrücken.
Dort wollte mir nichts glücken:
Erst fiel ich von der einen Brücke,
dann fiel ich von der anderen Brücke. J
etzt gehe ich an zwei Krücken.
Ich stehe auf dem Schlauch,
und du tust es auch.
Wie soll es weiter geh’n?
„Komm, wir zählen jetzt bis zehn
und springen von dem Schlauch!“

Karl kaufte sich einen Kutter
und fuhr mit ihm nach Kalkutta.
Dort winkten ihm viele Inder,
die meisten davon Kinder.
Als erstes schrieb er davon Mutter.
„Welches von deinen Hemden passt denn?“
„Keines.“ „Dann solltest du wieder fasten!“
„Und derweil zu Hause bleiben?
Lieber werde ich mich entleiben!“
„Mit größeren Hemden müsstest du nicht fasten!“
Es war einmal ein Straßenköter,
das war ein rechter Schwerenöter.
Er flirtete mit den Passantinnen
und fand viel Spaß an ihnen.
Ansonsten war er nur am Klötern.

„Siehst du da die Muscheln?
Die sind am Tuscheln.“
„Worüber unterhalten sie sich denn?“
„Über des Meeres Zunehmen und Abnehmen.
Bei Flut sind sie aber nur am Nuscheln.“
„Ich hätte gern ein Glas Genever.
Und danach ein Jever.“
„Das Bier ist von hier,
wir führen nur dieses Bier.
Das trinken hier sogar die Käfer.“
Es war einmal ein kleiner Wurm,
der brach auf zu einem Wipfelsturm
und kletterte und kletterte
die Tanne hoch, auch wenn es wetterte.
Sein ganz privater Gipfelsturm!

Es war einmal ein Zierfisch,
der war schon Mitte vierzig.
Er schwamm und schwamm und schwamm
in einem Aquarium in Amsterdam
und war immer noch der alte Irrwisch.
Loretta kletterte in die Hütte,
da hörte sie: „Na, Lütte,
willst du wieder mit mir rennen?
Lass mich bitte noch etwas pennen!“
„Ach, Bello, bist du immer noch so müde?“
Es war einmal ein alter Schwabe
sehr stolz auf seine Habe.
Er sah herab auf einen Friesen
mit allen seinen Miesen.
„Wie gut, dass ich einen Raffzahn habe!“

Ich kaufte mir eine Wumme
für eine ganz schöne Summe
und schoss mir einen Braten.
Dreimal dürft ihr raten:
Wer war hier der Dumme?
Neulich schaute ich in einen Gully
und wen sah ich da? Unseren Ulli!
„Oje, was suchst du denn da?“
„Ich suche meine Freundin Glenda,
eine Kanalratte mit rotem Pulli.“
Johannes schrieb noch mit einem Gänsekiel
und dichtete sehr viel.
Er fand jedoch nicht einen Leser
und leerte deshalb sehr viele Gläser
und suchte dann auch Trost beim Sex in Kiel.
Hört ihr diesen Siebensang?
Sieben Männer steh’n am Hang,
und ihr Gesang schallt weit ins Tal.
as hört auch der Schakal
und denkt: „Schön, aber viel zu lang!“
In dem Städtchen Mettmann
habe ich so manchen Mettmann
durch den Wolf gedreht,
von früh bis spät.
Ach, die war’n so fett, Mann!

Was sage ich zu der „schlauen“ Frage,
ob ich die Frauen schlage?
Wo ich doch keine Frau verletze
und alle Frauen schätze!
Doch manchmal gibt’s die flauen Tage…
Im Höllental traf ich den Zerberus.
Er verpasste mir einen Pferdekuss.
Endlich erschien der Doc
und verpasste mir einen Stock.
Die Rechnung war der Pferdefuß.