Düsseldorf (AP) Gummistiefel sind derzeit eher angesagt als
Badekleidung: Die ersten Freibäder in Deutschland schließen bereits
wegen des schlechten Wetters, wie eine AP-Umfrage am Mittwoch
ergab. In einigen Städten gibt es dagegen noch Hoffnung auf eine
Wetterbesserung. „Der Regen ist zwar lästig, aber die Situation ist
nicht dramatisch“, sagte die Sprecherin der Münchner Stadtwerke,
Bettina Hess.
In Frankfurt am Main dagegen schließen drei Freibäder schon zum 1.
September. Auch in Erfurt werden zwei kleinere Bäder am Wochenende
geschlossen, ein großes Freibad und ein Strandbad bleiben aber wie
geplant bis zum 17. September geöffnet. Das Kölner Freibad Stadion
bleibt noch bis zum 4. September geöffnet. Nach der Schließung sei
jederzeit eine Wiedereröffnung möglich, allerdings würden die dazu
nötigen Temperaturen nach der ersten Septemberwoche nur selten
erreicht, sagte der Marketingleiter der Kölnbäder GmbH, Achim
Fischer.
Die Naturfreibäder in den Kölner Stadtteilen Vingst und Frühlingen
werden für dieses Jahr endgültig geschlossen. Sie seien bereits
seit zwei Wochen zu gewesen; jetzt würden sie in dieser Saison
definitiv nicht mehr geöffnet, sagte Fischer.
Die Bädergesellschaft Düsseldorf erklärte, die Wettervorhersage
für Nordrhein-Westfalen lasse auch über das kommende Wochenende
hinaus nicht mehr auf Wetterumschwung hoffen. Daher schließe man
das Löricker Strandbad und das Allwetterbad am Freitag definitiv.
Ein weiteres Freibad bleibe geöffnet.
Der Juli 2006 war den Angaben der Bädergesellschaft zufolge mit
258.608 Freibadgästen der erfolgreichste Monat der vergangenen zehn
Jahre. Im August habe man hingegen in allen Freibädern zusammen nur
16.113 Gäste gezählt: „Ein absoluter, noch nie da gewesener Minusrekord!“
Winterfest gemacht werden auch fünf Hamburger Freibäder. Zurzeit
sind sie bereits geschlossen, hätten aber bei einem Wetterumschwung
jederzeit wieder in Betrieb genommen werden können, wie die
Sprecherin der Betreibergesellschaft Bäderland Hamburg GmbH,
Kirsten Morisse, sagte.
Dass die Freibäder zu so einem frühen Zeitpunkt schließen müssten,
sei für Hamburg nicht ungewöhnlich, erklärte Morisse. Zuletzt sei
das im vorletzten Jahr der Fall gewesen. Auf den Umsatz habe die
Flaute im August wenig Einfluss gehabt, da dies auf Grund des
Hamburger Wetters von vornherein mit einkalkuliert werde.
In München wurde bisher keines der städtischen Freibäder für den
Winter geschlossen. „Nach dem jetzigen Stand der Dinge bleiben die
Bäder bis zum regulären Saisonende am 12. September geöffnet“,
erklärte Hess. Am kommenden Wochenende solle es ohnehin wieder
wärmer werden. Der private Betreiber des Freibades im Stadtteil
Allach zieht das Ende der Freibadsaison ebenfalls nicht vor.
Auch in Stuttgart ist man trotz des miesen Augustwetters mit dem
Verlauf der Freibadsaison „sehr zufrieden“, wie ein Sprecher sagte.
Das habe an den hochsommerlichen Temperaturen im Juli gelegen. Bis
27. August wurden in den fünf Stuttgarter Bädern 752.000 Besucher
gezählt – 20 Prozent mehr als im Vergleichzeitraum des Vorjahres.
Von Nicole Lange
AP/nl,pr,jw,os/sg/fh/ 30.08.06 14:44:00