Wahlkampf 2009, die NPD hat mit Mengen an Plakaten den Kampf um die Stimmen in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet. Und die demokratischen Parteien schauen den Nazis leider oft genug zu. Besonders erschreckend derzeit das Örtchen Jatznick an der B 109. Der gesamte Ortskern ist mit Plakaten der NPD gepflastert, von den anderen Parteien hingegen sieht man praktisch nichts.
Weiter nach Nordosten in Anklam haben die Demokraten wenigstens den Kampf gegen die Nazi-Plakatflut aufgenommen. FDP, CDU und mitunter auch die SPD werben um Wähler bei der Europawahl. Grüne Plakate sind auch in der Kreisstadt Vorpommerns nicht zu sehen. Und die Linkspartei, die in Anklam sogar die Landrätin stellt, glänzt auch durch Nicht-Präsenz. Ein einziges Großplakat habe ich am Wochenende entdeckt.
In den Dörfern Zemitz und Hohendorf – zwischen Anklam und Wolgast gelegen – greifen die Bürgerinnen und Bürger immerhin zur Selbsthilfe. NPD-Plakate, die an einem einem Abend hängen, sind am nächsten Morgen verschwunden – oder sie werden korrigiert.
Selbsthilfe ist immer gut, hätte Frau Prokop gesagt. Aber ein bisschen Einsatz der linken Parteien kann man doch auch erwarten. Jedes zweite SPD-Plakat von der Prenzlauer Allee in Berlin oder aus dem grünen Plakatwald in Esslingen nach Vorpommern schaffen, das würde schon helfen.