vonBen Gerten 15.09.2008

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    Amerikanische Zeitungen beschreiben das Ende der Investmentbank Lehman Brothers als Western ohne Helden. Die US-Regierung habe am Freitagabend die Wall Street aufgefordert, die Bank zu retten und gleichzeitig erklärt, für diese Rettung – anders als bei Fällen in der jüngsten Vergangenheit – selbst kein Geld bereit zu stellen.

    Zu einer solchen Rettung konnten sich die Bankiers nicht verständigen. Stattdessen verbrachten sie das Wochenende damit, möglichst viel Wüste zwischen sich und die sterbende Stadt Lehman zu bringen.  Auch das konnte teuer werden. Wer zehn Millionen Dollar Anleihen von Lehman in Händen hielt und diese gegen einen Bankrott absichern wollte, sollte dafür zuletzt 8.000 Dollar Versicherungsprämie bezahlen, schreibt die New York Times (www.nytimes.com). Das wird sich die Citibank, den Berichten zufolge der größte Halter solcher Anleihen, sicher überlegt haben.

    Auch diese Chance ist nun vorbei. Mit der Insolvenz nach Chapter 11 amerikanischen Rechts bekommen die Geldgeber von Lehman für ihre Anleihen und von Lehman aufgelegten Zertifikate zunächst mal gar nichts mehr. Die Wall Street verlor daraufhin am Montag zwischen über vier Prozent an Börsenwert.

    Sollte die Firma unter dem Schutz dieser Insolvenzregelung und mit Hilfe der New Yorker Rechtsanwaltskanzlei Weil, Gotshal & Manges aber lukrative Teile der Bank verkaufen können, können möglicherweise bestimmte Anleihen und Zertifikate doch wieder einen Wert bekommen, schreibt Finanztest auf der Homepage der Stiftung Warentest (www.test.de).

    Frau Prokop hätte sich das mit den Zertifikaten erklären lassen. Und die Abläufe dann nüchtern kommentiert: Wetten kann man auch verlieren.

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