von 25.10.2010

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Die taz befasst sich häufig mit Stuttgart 21, der Bahnhof war sogar mehrere Tage lang hintereinander unser Titelthema. „Stuttgart 21, Stuttgart 21, Stuttgart 21!“, sagte ein Kollege danach, „wir tun so, als gehe es dabei um den Weltfrieden!“ Ähnlich lautende Briefe kommen von einigen LeserInnen. Warum arbeiten in der taz zeitweise fünf MitarbeiterInnen an der Berichterstattung über Stuttgart 21? Zur Erklärung: Vor Kurzem plauderte ein Entscheidungsträger im Hintergrund über das Projekt. Das heißt, man schreibt nichts davon auf. Ich hatte in den letzten zwei Jahren diverse solcher Gespräche. Manch einer erzählte, wie er in den Neunzigern streuen ließ, das Projekt werde sich über den Verkauf von Grundstücken finanzieren. Das sei natürlich Blödsinn, aber man habe das Volk begeistern müssen. Die Gutachten der Projektgegner hatte keiner der Entscheidungsträger gelesen. Sie redeten von Innovationen – Mondlandung, Stuttgarter Messe -, die es nicht gegeben hätte, hätte man das Volk gefragt. BürgerInnen erschienen ihnen als unwissende, störrische Kinder. Kurz: Stuttgart 21 steht für die Arroganz der Macht. Deshalb gehört das Thema umfassend in die taz. Und zwar weiterhin.

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