Ein vertraglich geschlossenes Loch im Himmel? (Foto: Robert Wetzlmayr/Lizenz: by) Alle reden vom Klimawandel. Doch da war auch noch ein anderes Problem: Die Ozonschicht. Durch FCKW-Gase und Halone, die zum Beispiel in bromhaltigen Feuerlöschmitteln vorkommen, wurden in der Atmosphäre mehr Ozonteilchen zerstört als gebildet. Dadurch verdünnte sich die Ozonschicht. Das eigentlich dramatische Geschehen spielt sich aber jedes Jahr über der Antarktis und in manchen Jahren über der Arktis ab, wo der Ozonverlust noch viel größer ist. „Durch den Warnschuss aus der Antarktis sind wir so rechtzeitig politisch tätig geworden, dass sich das Problem über unseren eigenen Köpfen auf ein sehr geringes Ausmaß begrenzen ließ“, sagt Markus Rex vom Alfred–Wegener-Institut in Potsdam.
Die Ozonschicht dient dazu, die schädliche UV-Strahlung abzuhalten. Ist die Ozonschicht um fünf Prozent dünner, kommt bereits zehn Prozent mehr Strahlung an. Das verursacht 20 Prozent mehr Hautkrebs, so Markus Rex. Wenn dann Menschen, deren Haut viel Sonne nicht gewohnt ist, an heiße Urlaubsorte fahren, kommt es schnell zu einem Sonnenbrand und mit jedem Sonnenbrand steigt das Hautkrebsrisiko. Hautkrebs entsteht meist erst Jahrzehnte später.
Wenn wir uns weiter an die Verträge halten und kein neues FCKW oder Halone in die Luft setzen, wird sich die Ozonschicht 2070 regeneriert haben, sagt Markus Rex. Dann werden die FCKW -Teilchen in der Atmosphäre abgebaut sein. Seit ihrem Maximum um die Jahrtausendwende sind die FCKW in der Stratosphäre inzwischen um etwa zehn Prozent zurückgegangen. Wir müssen um der nachfolgenden Generationen willen solche Probleme in Griff bekommen, so Markus Rex. Auf der anderen Seite unterliegt die Ozonschichtdicke auch natürlichen Schwankungen, zum Beispiel durch Vulkanausbrüche. Die Durchsetzung des Verbotes von FCKW ist im Montrealer Protokoll festgelegt. Der Vertrag, der unter der Leitung der UNO zustande gekommen ist, ist ein gelungenes Beispiel für die übergreifende Zusammenarbeit bei Umweltfragen. Dadurch ist das Ozonproblem der mittleren Breiten so moderat ausgefallen.
Text: Jennifer Knäbe
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