Wenn man im deutschsprachigen Raum von Crowdfunding spricht, werden ganz oft Plattformen aufgezählt und erfolgreiche Projekte zitiert. Selten aber kommen die Unterstützer zu Wort, nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, weil sie anonym bleiben wollen. Dabei wäre gerade das Feedback der Spender und Supporter äußerst hilfreich, um die eigene Kampagne besser einschätzen und weiterentwickeln zu können. Denn während der Laufzeit einer Kampagne fragt man sich als Projektinhaber wohl ständig, was man noch machen könnte, um weitere Unterstützer zu motivieren. Brauchen wir mehr Updates? Sollten wir Zusatzprämien anbieten? Kommunizieren wir transparent genug? Investieren wir genug Zeit in die Kampagne? Fragen, die letztlich nur über die Community der Fans beantwortet werden können. Das Problem: keiner fragt!
Insofern freut es mich, dass das Thema “Motivation” nicht nur mich zu beschäftigen scheint. Auch Kulturmanager Christian Henner-Fehr widmet sich in seinem Artikel “Projekte per Crowdfunding finanzieren: worauf kommt es an?” dem Thema. Als einen Motivationsgrund hält er fest: “Crowdfunding ist sexy”. Außerdem käme es auf die Qualität des Vorhabens an, bekannte Namen (mit großer Community) können ebenso helfen wie ein gutes Pitch-Video. Ach ja, nicht zu vergessen: Leidenschaft.
Auch auf der TU Ilmenau beschäftigen sich derzeit mehrere Studentengruppen mit dem Thema. Maike Helm und ihre Kollegen haben dazu eine Online-Umfrage erstellt, die seit gestern online ist und auf eure Teilnahme wartet. Darin untersuchen die Studenten unter anderem, wie sich die angebotenen Prämien auf die Motivation der Unterstützer auswirken, aber auch welche Rolle die Identifikation und Nähe zu den Projektinhabern spielt. Auf die Ergebnisse bin ich als Beobachter, aber auch Projektinhaber/-unterstützer sehr gespannt!
Mir ist natürlich bewusst, dass kein Projekt dem anderen gleicht und sich Kampagnen nicht standardisieren lassen. Dennoch, vielleicht lassen sich daraus für zukünftige Projekte Ideen ableiten, welche die Erfolgsquote erhöhen. Möglicherweise machen die Ergebnisse auch den Projektinhabern Mut, einfach mal zu fragen: “Was wünscht ihr euch (noch)?”. Wie seht ihr das? Kommentare erwünscht!