vonDetlef Guertler 18.12.2009

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“Einen Wortistik-Eintrag hat er sicher verdient”, meint Hauszyklop polyphem über “diesen Begriff, den Springer-Döpfner in der aktuellen Debatte um Bezahl-web-Inhalte benutzt oder sogar erfunden hat”. Und in der Tat scheint es, als habe Mathias Döpfner diesen Begriff geprägt: erst in der Diskussion mit Ariana Huffington beim Monaco Media Forum im November, und jetzt noch mal im Interview mit dem Manager-Magazin. Falls jemand eine ältere Fundstelle auftut, her damit, ich habe keine gefunden. Vielleicht irgendwo eine versprengte Nennung, ähnlich wie bei allen anderen politischen Richtungen, die mit Web kombiniert praktisch inexistent sind:

Websozialisten: 7 Google-Treffer
Webliberale: 8 Google-Treffer
Webkonservative: 8 Google-Treffer
Webdemokraten: 8 Google-Treffer
In den Extrem-Ecken des Politspektrums waren bislang nur die Webnazis häufig genannt (5720 Google-Treffer). Dank Döpfner haben die Webkommunisten jetzt aufgeholt (5300 Google-Treffer derzeit). Erstaunlich rar machen sich die Webanarchisten (nur 52 Treffer), wohingegen die eher ökonomie-extremistisch verorteten Webpiraten die Rangliste mit 20200 Treffern anführen. Es spricht ja auch in der Tat einiges dafür, den Konflikt um die Preisfindung für Online-Inhalte als ökonomischen und nicht als politischen Konflikt zu betrachten und zu behandeln.

Eine Frage bleibt aber noch offen: Wenn Döpfners Feinde “Web-Kommunisten” sind – was ist dann Döpfner? Web-Antikommunist? Antiweb-Kommunist? Antiweb-Antikommunist? Oder ganz anders?

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