Seit die Herren Meusel und Kopelke, diese ach so aufrechten Deutschen von Thor Steinar, ihre Schäfchen ins Trockene gebracht und kurzerhand Betrieb und Marke an arabische Investoren verschachert haben, ist es um den Hersteller uninspirierter Faschopullis recht ruhig geworden. Vielleicht ein bisschen zu ruhig.
Und auch wenn der aufrichtige und aufrechte Protest gegen Thor Steinar richtig und gut und oft sogar richtig gut war, im großen Kampf um die Symbole und gerade wenn es gegen ein Unternehmen geht, das selbst mit Symbolik spielt und seine rechtsradikale Gesinnung nur mit sehr abstrusen Verweisen gen Norwegen (wo man über die semiotische Gefangennahme Norwegens durch Faschos mit Irritation und Wut vernahm – und klagte) zu verschleiern sucht, darf und kann und muss man auch zu anderen Methoden greifen.
Eine solche Methode ist Verwirrung. Um die Zersetzung der Denkmuster, allem voran die Zersetzung dieses widerlichen, bereits von Willy Brandt verworfenen Irrglauben, ein Nationalist, noch mehr: ein Faschist, ein Neonazi sei ein guter Deutscher, zu beschleunigen, könnte der geneigte Kommunikationsguerillero etwa obige Grafik (bzw. das hiesige .jpg in höherer Auflösung) nutzen. Sie ist, natürlich, eine Referenz an die ekelhaften Plakate der SA, die 1939 zum Boykott der Läden jüdischer Mitbürger aufriefen.
Wenn nun ein paar weinerliche Faschisten in Selbstmitleid verfallen und dieser Gesellschaft eine Hetzjagd auf Rechtsradikale unterstellen, so muss das wohl in Kauf genommen werden, auch wenn eine derart krude Umdeutung der Menschenjagd vor nun bald 60 Jahren und ein derart schiefer Vergleich Grund genug für Wut und Zynismus wären. Viel wichtiger dagegen: Dass die Passanten der Thor Steinar-Läden aufmerksam werden. Und dass sie dem Aufruf folgen: Kauft nicht bei Nazis.
(Danke an PM/T&E)