vonDetlef Guertler 24.12.2008

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Selten versammelt ein ökonomisches Fachbuch so viele Neuwörter auf einmal wie das des Eichstätter Ökonomen Bernd Stauss: Optimiert Weihnachten. Eine Anleitung zur Besinnlichkeits-Maximierung. Kleine Auswahl gefällig?

Besinnlichkeitsdefizit, Gesangswiderstandskosten, Bescherungsaufschiebungskosten, Weihnachtsbaumständer-Adäquanz, Marzipankartoffeln-Inputmenge, Heißhungerbefriedigungs-Isoquante, Weihnachtseffektivität, Geschenkewunschermittlung,

und das sind nur die, die sich aus der wirklich putzigen Rezension dieses Buches in der FTD entnehmen lassen. Es handelt sich offenbar um eine durch und durch augenzwinkernde Anwendung klassischer betriebswirtschaftlicher Instrumente und Formeln auf das für ganze Branchen betriebswirtschaftlich so entscheidende Weihnachtsfest – sozusagen ein 99seitiger Insiderwitz.

Man kann sich darüber aufregen wie Superbloggerin (Platz 3 der Superblogs 2008 in der Kategorie Bloggerinnen) Miriam Meckel:

So weit ist es jetzt. Ich stelle mir vor, wie die Familie am Adventskranz oder unter dem Weihnachtsbaum zusammensitzt und ihre Besinnlichkeit maximiert. “Sing schneller, Oma”, “konzentrier Dich beim Beten, Schatz, wir haben keine Zeit zu verlieren”, “und jetzt die einsdreißig Jahresrückschau im Familienschnelldurchlauf!”

Oder man kann sich darauf freuen, dass sich nach all diesem Einkaufsrausch jetzt ein fast ganztägiges entökonomisiertes Zeitfenster auftut, bevor dann nach der Bescherung jener zweite Rausch beginnt, in dem all diese so konjunkturfördernd eingekauften Geschenke (na, fast alle), auch tatsächlich konsumiert werden.

Ich freue mich lieber. Frohes Fest alle miteinander.

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