vonBen Gerten 18.09.2009

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Welt-Wirtschaftschef Jörg Eigendorf kämpft für die Boni der Top-Manager, auch wenn sie ihre Firma in die Grütze gefahren, Arbeitsplätze und Aktienvermögen vernichtet haben. Kanzlerin Merkels Vorstoß gegen Boni, wenn ein Konzern Verluste mache, sei ein „gefährlicher Schnellschuss“.
Zitat: „Bundeskanzlerin Merkel will Bonuszahlungen für Top-Manager verbieten, wenn deren Unternehmen Verluste schreiben. Setzt sich Merkel durch, könnte sich eine am Boden liegende Firma bald kein gutes Personal mehr leisten – und nicht mehr auf die Beine kommen. “
Mal abgesehen von der Frage, ob Schnellschüsse 27 Monate nach der Beinahe Pleite der Bonus-Ritter von der IKB und 12 Monate nach der Pleite der Bonus-Könige von Lehman noch möglich sind, nimmt Eigendorf die Empirie nicht zur Kenntnis. Selbst konservative Wirtschaftsforscher rechnen vor, dass sich die Bezüge der Dax-Vorstände seit 1998 im Schnitt verdreifacht haben (ganz wesentlich über Boni) und zweifeln ernsthaft daran, dass die Leistung zuletzt dreimal so gut war wie 1998. Ganz abgesehen von der Frage, ob sich bei solchen tollen Leistungen nicht auch die Gehälter der Mitarbeiter verdreifachen müßten….
Solche Zweifel hätten auch Frau Prokop geplagt. Und sie hätte gespottet, dass die „Welt“ doch sehr vom guten Willen der Bonus-Ritter abhängen müsse.

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