vonBen Gerten 07.03.2010

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Es hat Tradition: Zwei Tage vor dem Weltfrauentag bescheinigt ein Hendrik KafSACK den Frauen im Wirtschaftskommentar der FAZ, dass sie an der schlechteren Bezahlung in Deutschland selbst schuld seien. „Frauen wählen eher schlechter bezahlte Berufe, sie arbeiten öfter nur in Teilzeit, und sie nehmen öfter als Männer einen Auszeit, um ihre Kinder zu betreuen.“ Und nun drohe die schlimme EU-Kommissarin Viviane Reding allen mit Strafen, „die eine Frau für die gleiche Aufgabe schlechter bezahlen als einen Mann.“
Ganz abseits der Tatsache, dass eine solche ungleiche Bezahlung auch nach Artikel 3 des Grundgesetzes in Deutschland verboten wäre, stellen sich eine Reihe von Fragen. Nicht beantwortet wird in der FAZ z.B. die Frage, warum die Situation für berufstätige Frauen gerade in Deutschland so viel schlechter ist als im EU-Durchschnitt und viel, viel schlechter als in Italien, Slowenien, Belgien und Portugal. Und warum sich die Bezahlung von Frauen verglichen mit der der Männer in der Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel sogar noch verschlechtert hat.
Frau Prokop hätte das Leitorgan der konservativen Männer hier für programmatisch gehalten. Während die FAZ die mögliche Regulierung zur Einhaltung von Verfassungsgrundsätzen beklagt, veröffentlicht die International Herald Tribune als Aufmacher eine Geschichte über die größer werdenden Rolle der Frauen bei den UN Peacekeepern. In der IHT erfährt man übrigens auch, dass Frauen inzwischen die Hälfte aller Arbeitnehmer in den USA ausmachen, 100 Jahre nachdem in Kopenhagen eine sozialistische Konferenz von Arbeiterinnen den Weltfrauentag ausgerufen hat.

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