Das ist eine Binsenweisheit, aber ich habe sie heute gleich dreifach vor Augen gehabt. Ich war den ganzen Tag in München an der LMU. Bevor ich mit dem Fahrstuhl in Kastenbau Nummer 13 in den vierten Stock zum Präsidenten, Huber, mehr hochschrammelte als -schwebte, flüsterte mir meine Begleiterin von der Studierendenvertretung zu: Jetzt ist es offiziell Nida-Rümelin tritt gegen Huber an.
Bingo, dachte ich als ich vor dem Büro von Professor Bernd Huber wartete: Du bist zum Interview angemeldet und kannst gleich fragen, was er zu dieser Kampfansage vom Philosophenkönig meint. Und was meinte Huber? Kein Kommentar. Die Bewerbung beunruhigt ihn offenbar doch stärker, als gedacht, sonst hätte er ja ironisch werden können.
Nun ja, eigentlich sollte sich das Interview ja auch um die Uni München als Elite-Uni drehen. Was wird eigentlich, wenn die LMU ihren Elitestatus verliert? Das wird übel – nichtautorisierter O-Ton Huber. So ist es. Am Abend bin ich nach Berlin zurückgeflogen. Im Landeanflug schaukelte das Flugzeug so seltsam, hin und her und hoch und runter, Wolken fetzten vorbei und der Gang zeigte nach unten – da schwante mir, dass man nicht hochmütig auf die Ängste anderer herabschauen sollte.