vonSven Regener 05.02.2010

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Das Telefon klingelte genau in dem Moment, in dem wir die niedersächsisch-hamburgische Landesgrenze auf der A7 überquerten, also kurz vor Harburg, direkt bei Klein Moor, das liegt zwischen Groß Moor und Gut Moor, und das war schon gespenstisch, diese Präzision, aber natürlich auch albern, was will er damit erreichen?

Hamburg-Heiner: Das ist mir aber jetzt schon aufgefallen, dass du neuerdings das „sich“ in deiner Prosa auf eine Weise hintanstellst, wie es nur adornobesessene Kulturwissenschaftler der frühen 80er Jahre noch sich trauten, Freund!
Sven: Man könnte tagelang damit sich vergnügen, es würde auf Dauer aber als prätentiös sich entlarven, fürchte ich. Deshalb mal was anderes: Wirst du heute abend in der Alsterdorfer Sporthalle sein?
HH: Die eigentlich unter dem Namen „Sporthalle Hamburg“ firmiert.
Sven: Was ein bisschen seltsam ist, so als ob es in Hamburg nur eine einzige Sporthalle gäbe.
HH: Für die, die die Halle betreiben, ist das vielleicht so. Da liegt die Einzigartigkeit ja auch mal im Auge des Betrachters.
Sven: Was meine Frage nicht beantwortet.
HH: Die Antwort ist: nein. Wir sitzen hier in der Wilhelmsburg-Fähre und warten auf den Eisbrecher, das kann dauern.
Sven: Wer ist „wir“?
HH: Ich und die dreihundert Erstsemester, die in ihre Proseminare wollen. Wilhelmsburg ist ja mittlerweile das deutsche Stanford! Nur anders.
Sven: Kommt ihr klar oder braucht ihr irgendwas?
HH: Ich bin okay, aber die Erstsemester machen sich Sorgen wegen dem Mensa-Essen, dass die das verpassen.
Sven: Wir haben die Rote Gourmet Fraktion dabei. Die leisten Übermenschliches.

HH: Ich ruf nochmal an. Ich muss jetzt auflegen, die werden unruhig, die Erstsemester, da muss man sich kümmern, die kennen das noch nicht mit dem Hamburger Winter!
Und weg war er. Wird der Eisbrecher kommen? Wird es ein Wiedersehen geben?


Sporthalle Hamburg: „Einzigartigkeit im Auge des Betrachters“


Warten auf den Eisbrecher: Deichgraf und Erstsemester

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