Woher stammen die folgenden 10 Forderungen unter Überschrift „Das Ziel ist und bleibt ein gentechnikanbaufreies Bayern“?
a) von den bayrischen Grünen
b) vom Bund Naturschutz Bayern
c) von der CSU Fraktion im Bayrischen Landtag
Für ein gentechnikanbaufreies Bayern
1. Kein kommerzieller Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Bayern
2. Grundlagen- und Sicherheitsforschung sind notwendig und wichtig
3. Anbauverbot MON 810 muss bestehen bleiben
4. Bayern will Abstände zwischen Feldern mit und ohne GVP selbst festlegen
5. Bayern will über Anbau von GVP selbst bestimmen
6. EU-Zulassungsverfahren muss verbessert werden
7. Nulltoleranz beibehalten, aber EU muss diese exakt definieren
8. Entwicklung einer Proteinstrategie bei Futtermitteln
9. Für freiwillig gentechnikanbaufreie Regionen
10. Saatgut mit gentechnischen Verunreinigungen nicht ausbringen
Richtig ist natürlich C)
Hier der volle Wortlaut des Positionspapiers , das die CSU Fraktion schon am 14. April verabschiedet hat. Wir sind beeindruckt. Besonders gefallen haben uns dabei folgende Passagen:
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurde aufgefordert, bis März 2010 das Zulassungsverfahren, insbesondere zur Bewertung von Umweltrisiken zu verbessern. Bis dahin sind neue Zulassungen für den Anbau von GVP durch die Europäische Kommis-sion abzulehnen! Erwartet wird eine Trennung von Zulassung und An-bau. Außerdem müssen zukünftig sozioökonomische Kriterien, etwa Veränderungen in der Landwirtschaft, im Zulassungsverfahren berück-sichtigt werden.
Bayern deckt derzeit nahezu seinen gesamten Sojabedarf durch Importe aus dem Ausland. Über 70 % der Weltsojaernte sind gentechnisch verändert. Futtermittel auf der Basis von Soja sind deshalb in Bayern überwiegend als gentechnisch verändert gekennzeichnet. Nach Aussagen von Landwirtschaft und Industrie sind diese nicht kurzfristig und kostenneutral durch gentechnikfreie Ware zu ersetzen. Ziel muss es aber sein, für ausgewählte Produktlinien ausreichend mög-lichst einheimische gentechnikfreie Proteinträger einzusetzen. Vor die-sem Hintergrund ist die Proteinlücke in Bayern unter Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden heimischen pflanzlichen Eiweißträger zu verringern.
Saatgut, das mit Spuren gentechnisch veränderter Bestandteile verunreinigt ist, darf daher nicht zur Aussaat gelangen. Saatgutkontrolle und Überwachungslabore müssen Proben so frühzeitig untersuchen, dass Ergebnisse noch vor der Aussaat vorliegen, damit Landwirte möglichst vor Schaden bewahrt werden.
P.S. Und wer war das:
Plumper kann Populismus kaum sein. (…) Bayern hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einer rückständigen Agrarregion zu einem der Innovationszentren der Republik entwickelt. Jetzt setzt die CSU diesen Vorsprung aufs Spiel.