vonDaniel Erk 09.03.2010

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Ein alter Bekannter macht in Polen wieder Politik: Adolf Hitler.

Wie Salon.com und Bild.de übereinstimmend melden, hat die polnische Organisation „Fundacja Pro“ anlässlich des Weltfrauentags zumindest im westpolnischen Poznan ein Plakat aufhängen lassen, das Adolf Hitler als Verantwortlichen für 1943 eingeführte Recht auf Schwangerschaftsabbruch nennt.

Das kommt zeitlich nicht ganz zufällig, ist in Polen in den letzten Jahren doch der gestrige Weltfrauentag zum Großkampftag über die Frage des Schwangerschaftsabbruchs geworden. „Fundacja Pro“ hingegen ist als Organisation der Hardliner in der Frage des Schwangerschaftsabbruchs bekannt.

Der Zuspruch zu der jedenfalls aufmerksamkeitsstraken Kampagne hält sich sehr weit in Grenzen, schreibt Salon.com:

Many Poles are upset at seeing Hitler’s face on the streets of a city that suffered immense losses in World War II (Heinrich Himmler delivered his infamous speech on the Final Solution at the Poznan Castle). Many are also troubled by the hypocrisy of the campaign itself. While Hitler did encourage Polish and other „non-Aryan“ women to abort their children, he was anything but a champion of abortion rights in his own society and actually handed out medals to German women who gave birth to four or more children. „This is sick… Fascism, Stalinism… prohibited abortion, often on pain of death, so bans on abortion are strongly linked to totalitarianism,“ Magdalena Sroda, a professor of ethics, told the Polish daily paper Gazeta Wyborcza. Adam Boniecki, a Catholic cleric and chief editor of the Tygodnik Powszechny in Cracow, expressed his disgust at Dzerzawski’s Hitler comparison and the campaign poster, saying that „a line has been crossed.“

Das kann man so tatsächlich sagen. Vor allem wenn man weiß, dass in Polen in den letzten Jahren nur 300 legale Schwangerschaftsabbrüche im Jahr gesetzlich gestattet worden waren – die Dunkelzimmer aber vermutlich sechsstellig ist.

(Danke für den Hinweis, Björn!)

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