vonFalk Madeja 11.03.2010

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Gerda-Magazin sorgt für Aufregung
Gerda-Magazin sorgt für Aufregung

Die niederländische Landwirtschaftsministerin Gerda Verburg scheint jedenfalls ganz schön eitel zu sein. Obwohl die Regierung kürzlich auseinander gebrochen ist und sie in Kürze keine Ministerin mehr sein dürfte, lässt sie jetzt eine Propaganda-Broschüre unter ihrem Vornamen produzieren – das Magazin heisst doch tatsächlich Gerda!

In einer kostenlosen Auflage von 830.000 Exemplaren wird das peinliche Blatt in Frauenmagazinen beigelegt, Kosten 400.000 Euro. Die Ministerin erdreistete sich zu sagen, das seien ja nur 50 Cent pro Haushalt.

Aber dafür kriegen die Niederländer auch was! „15 Farbfotos von Gerda, einen durch sie selbst geschriebenen Artikel, ein Interview mit Gerda, eine dreiseitige Geschichte über einen Marktbesuch von Gerda, ein Stück über die Sekretärin von Gerda, eine Geschichte über einen Arbeitsbesuch in Äthiopien von Gerda, eine Kolumne des (TV-Koches) Pierre Wind, der sehr erfreut ist über Gerda und eine Rubrik mit den fünf Lieblinsbüchern von Gerda,’ rechnete PvdA-Abgeordneter Harm-Evert Waalkens vor. Das klingt schon reichlich nordkoreanisch – mit einem Unterschied.

Es dazu eine Parlamentsdebatte, und das wäre in Nordkorea ja undenkbar. Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende (wie Gerda CDA) gab zu, nichts davon gewusst zu haben. Marianne Thieme von der Tierpartei (gibt es wirklich) sagte, nicht einmal der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi würde es so „bunt“ treiben. Aber Frau Thieme: Silvio hat einen Haufen TV-Sender und braucht also keine Zeitschriften aus der Staatskasse zu finanzieren…

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