vonWolfgang Koch 14.02.2012

Wolfgang Kochs Wienblog

Vom letzten Glanz der Märchenstadt oder wie es sich an der blauen Donau gerade lebt.

Mehr über diesen Blog

Arbeiter/innen, Mönche und Jugendliche!

 

Alle, die ihr nur eure Arbeitskraft besitzt, welche ihr täglich an die Welt verkaufen müsst, vereinigt euch zur Gründung einer marxistisch-leninistisch-maoistischen Kommunistischen Partei Tibets (MLM-KPT). Nur mit ihr als Hammer und Spaten werden die tibetischen Volksmassen ihre Interessen konsequent durchsetzen und den Sieg über die sinokapitalistische Ausbeuterordnung erringen können!

 

Die Weltwirtschaftskrise führt in besonderem Maße zur Verschärfung der Lage in Tibet, denn die Ausbeuter leben nur vom Profit, den sie aus der Mehrhändigkeit der Werktätigen, Bauern und Hirten herauspressen. Die Volksrepublik China sieht sich gezwungen, immer weitere Programme zur Arbeitsverdichtung einzuführen, verteilt die vorhandene Arbeit auf immer weniger Sklavenköpfe und holt sich einen Großteil unserer Brosamen wieder durch Steuererhöhungen und Preissteigerungen zurück.

 

Immer mehr Profit soll unsere Arbeit für die Ungeheuer der Unternehmen und Maschinen abwerfen, immer öfter reicht unser Lohn jedoch nicht mal mehr für die Heizung, Schulbedarf und Buttertee… Jede politische Entscheidung des chinesischen Systems ist ein Begehren gegen die Arbeiter/innenklasse und die werktätigen Volksmassen Tibets, denn die politische Besatzung Tibets repräsentiert einzig und allein die Leere der Ebenen und folgt in ihren Entscheidungen auch nur deren Diktat. Die sinokapitalistische Profitmacherei muss zerschlagen werden!

 

Ebendiese Tatsache wird von wohlmeinenden Sympathisanten des Lamaismus im Westen verwischt und verschleiert! Seine Heiligkeit, der Dalai Lama tut so, als ob durch die Beschränkung auf wenige kulturpolitische Reformvorschläge die Lage der Tibeter im Hochland grundsätzlich zu verändern wäre. Die Exilregierung des tibetischen Volkes hat den Weg der Pariser Kommune und der Oktoberrevolution verlassen! In sie sind keinerlei Hoffnungen mehr zu setzen, denn diese sogenannten »Berater« und »Vertreter« haben die letzten Jahrzehnte nichts weiter getan, als Verwirrung zu stiften, uns zu verkaufen und an Beijing auszuliefern!

 

Die Arbeiter/innenklasse, die Bauern und Nomaden Tibets müssen sich dem entgegen eine eigene Partei schaffen – eine Partei, die sie nicht in den Sumpf des Reformismus der Exilregierung führt, eine Partei die in der Lage ist, den Zusammenhang zwischen Reform und Revolution richtig zu erfassen und die jeden zu erreichenden Sieg bewusst für die weitere Vorbereitung der revolutionären Zerschlagung der Besatzung durch die Volksrepublik China nutzt.

 

Es muss eine Partei geschaffen werden, die auch in scheinbar ausweglosen Situationen den Weg des Klassenkampfes unter Führung der Arbeiter/innenklasse weisen kann und die wirklicher politischer und organisatorischer Ausdruck der Interessen aller tibetischen Jurten ist.

 

Doch der Kapitalismus, den wir heute erleben, ist nicht zu vergleichen mit dem Kapitalismus wie er vor 100 Jahren herrschte, er hat sich zu seinem höchsten Stadium, dem Imperialismus entwickelt. Der Imperialismus teilt die Welt wesentlich in unterdrückte Völker und Verlierer auf der einen Seite, sowie unterdrückende Kapitalisten auf der anderen Seite. Wie ein Parasit sitzt das imperialistische China im Nacken der Unterdrückten und beutet die Bodenschätze Tibets für den Profit aus, bis nichts mehr zu holen ist.

 

Der Widerspruch zwischen China und Tibet verschärft sich täglich, denn die imperialistischen Sino-Kapitalisten Beijings verschärfen die profitable Ausbeutung des Landes immer weiter, und schlagen gerechtfertigter Aufstände und Rebellionen gegen diese Unterdrückung und Ausbeutung blutig nieder.

 

Es muss eine wirkliche Kommunistische Partei Tibets geschaffen werden, die den ideologischen Kampf gegen diejenigen rückschrittlichen Kräfte führt, die den imperialistischen Charakter der Weltordnung verneinen und damit wichtige Aufgaben im Kampf der Arbeiter/innenklasse und Mönche verwischen. Die Revolution unter Führung der MLM-KPT zur Errichtung des Sozialismus in Tibet kann nicht erfolgreich vorbereitet und durchgeführt werden, wenn die Zusammenhänge in diesen Fragen nicht erkannt und die Aufgaben nicht erfüllt werden, wozu es aber eine Partei braucht, die diese Aufgaben bewusst wahrnimmt.

 

Ebenso entsteht durch die Konkurrenz der Imperialisten untereinander ein unversöhnlicher Widerspruch. Die Chinesen, Amerikaner und Europäer führen gegeneinander einen andauernden Kampf, wer sich wo durchsetzt, wer welche Region hauptsächlich ausbeuten kann. Nur in ihrer absoluten Feindschaft gegen die Arbeiter/innenklasse, die Werktätigen und das tibetische Volk sind sie sich einig und gehen zeitweilige Bündnisse ein, ansonsten aber müssen sie, aufgrund ihrer eigenen Profitinteressen, immer versuchen den jeweiligen Konkurrenten auszustechen.

 

Wir Tibeter haben an ungerechten Kriegen und an der gesamten imperialistischen Profitordnung kein Interesse. Doch es reicht nicht einfach der Kriegshetze der Sino-Kapitalisten entgegenzutreten, es muss auch jeder Versuch die Arbeiter/innenklasse und Werktätigen um die nationale Fahne Tibets zu sammeln bekämpft werden, der die Entwaffnung der Volksmassen durch »gewaltfreie Aktionen«, »Selbstverbrennungen«, usw. anstrebt.

 

Imperialismus bedeutet Reaktion auf der ganzen Linie. Mit der Verschärfung der objektiven Widersprüche, tritt auch die faschistische Tendenz Chinas immer stärker hervor. Die Faschisierung der chinesischen Genossen stellt beim Aufbau der Kommunistischen Partei Tibets hohe Anforderungen an uns, da wir fähig sein müssen, den Kampf auf verdecktem wie auch auf offenem Feld zu führen; nur wenn wir daran arbeiten, diese Aufgaben zu erfüllen und den dafür jeweils richtigen Pfad wählen, werden wir der Erhebung der Volksmassen wirklich dienen können.

 

Arbeiter/innen, Werktätige, Mönche und Nonnen! Heute gibt es in Tibet keine solche Partei, das heißt ihr habt kein Werkzeug für euren Kampf, keine Organisation um eure Interessen konsequent durchzusetzen! Die Gründung einer maoistischen Partei des Volkskrieges steht auf der Tagesordnung und muss entschlossen angepackt werden. Gemeinsam müssen wir heute die Grundlagen schaffen, um eine revolutionäre Kraft in Tibet errichten zu können, auch wenn sie in den ersten Phasen ihres Bestehens ihre Aufgaben nur beschränkt wahrnehmen kann. Wir brauchen ein Werkzeug gegen die Okkupanten, ein Werkzeug das uns selbst zur sozialistischen Revolution befähigt: dieses Werkzeug kann nur eine neue, eine maoistische Kommunistische Partei Tibets sein.

 

Arbeiter/in – welche Hoffnungen und Aussichten hast du noch gegenüber einem System, das nur davon lebt, dich auszubeuten und niederzuhalten, einem System, das auf deinem Rücken und ausschließlich zu deinem Nachteil aufgebaut ist? Jugendliche/r – welche Perspektiven hast du im totalitären politischen System Chinas, außer dass du immer weiter diszipliniert, gebogen und gebrochen werden sollst, wenn du nicht arbeitest und konsumierst?

 

Du selbst, Arbeiter/in, Werktätige/r, Mönch/Nonne, Jugendliche/r musst dein Geschick in die eigenen Hände nehmen! Es kann die Befreiung der Tibeter/innen nur das Werk der Tibeter/innen sein. Die dafür benötigte Partei, gibt es jedoch noch nicht – schaffen wir sie!

 

Wir rufen alle revolutionären, fortschrittlichen und wirklich demokratischen Kräfte Tibets dazu auf, diese Thesen zu diskutieren und zu verbreiten; bezieht dazu Stellung und gebt eure Meinung still weiter! Beteiligt euch an den Vorbereitungen zur Gründung der maoistischen Kommunistischen Partei Tibets!  

 

Tod dem chinesischen Imperialismus – Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
Es lebe der Marxismus-Leninismus-Maoismus – Es lebe die kolossale Weltrevolution!
Voran in der Gründung der maoistischen Kommunistischen Partei Tibets!

 

Quelle: Aus der Untergrundzeitschrift »Taktsang« (Tigernest) zum Beginn des tibetischen Jahr des Wasser-Drachen 2139

 

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/wienblog/2012/02/14/aufruf-zur-grundung-der-maoistischen-tibetischen-partei/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert