Normalerweise lässt sich Geert Wilders nicht von der TV-Sendung Nova interviewen, er findet das Abend-Format „zu Links“. Doch gestern Abend, im Cafe Dudok in Den Haag, war er da. Drei Dinge sind mir aufgefallen.

Erstens natürlich, dass er relative entspannt und clever die anfängliche Klippe mit der israelischen Aktion mit den 19 Toten umseilte. Gilt er doch normalerweise als bedingungsloser Verteidiger Israels und sogar als Freund des israelischen Hardliners Liebermann. Er nannte den Tod der 19 Menschen „bedauerlich“, aber weil die genauen Umstände noch nicht bekannt sein, sei es in seinen Augen „zu billig“, um Israel jetzt zu verurteilen.

Zweitens: nachdem seine Partei, also er selbst, die Verhandlungen rund um die Gemeinderäte in Almere und Den Haag mit Maximal-Forderungen platzen ließ, scheint er jetzt nun doch unbedingt regieren zu wollen. Entweder direkt mit CDA und VVD, am liebsten mit ihm als Premier (was unwahrscheinlich ist, denn alle Umfragen zeigen momentan, dass die VVD zweimal größer als die PVV werden dürfte) oder die PVV werde eine Minderheiten-Regierung der beiden Parteien eben aus dem Parlament tolerieren.

Drittens: in Sachen „Stop Einwanderung aus Moslem-Ländern“ kam er mit einer verwirrenden Erklärung. So dürfe bsw. ein Christ aus Indonesien (ehemals niederländische Kolonie) nicht einwandern – schliesslich sei Indonesien ja ein moslemisches Land. Dagegen ein Moslem aus New York schon, die USA seien keines. Das sind Spitzfindigkeiten, die seine Wähler wohl kaum verstehen.

Er gab noch andere Interviews, bsw. für das Veronica Magazine. Das ist mit einer wöchentlichen Auflage von ca. 900.000 die mit großem Abstand größte TV-Zeitschrift des Landes, gehört zum ursprünglich deutschen Konzern „ProSiebenSat1“. Er nannte den Admiral, der im 17. Jahrhundert u.a. 39 Seeschlachten gegen Spanien, England, Schweden und Frankreich führte, einen der „größten Helden der Geschichte“. Für ein Foto posierte er in einem Michiel-de-Ruyter-Kostüm.