vonDetlef Kuhlbrodt 07.05.2009

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fällt mir das Schreiben grad schwer. Vielleicht, weil die Aufträge, die zu erledigen sind, alle mit früher zu tun haben; Dorfpunks, 20 Jahre 89 und nun einen Text über eine Neuausgabe von Burroughs – „Naked Lunch“. Bis auf „Junkie“ hatte ich die Sachen von Burroughs immer grauenhaft gefunden und je mehr er dann gegen Ende seines Lebens zu hochkulturellen Würden kam, mit dem Bild seiner selbst auf einer Briefmarke, als Autor des Robert-Wilson-Tom-Waits- Theaterstücks „Black Rider“ und immer wieder in Filmen, umso größer wurde meine Antipathie. Andererseits war ich als Teenager ganz großer Fan der Beatgeneration und hatte alles gelesen, was es auf deutsch gab, natürlich auch den ganzen Burroughs-Kram. 

Am schwierigsten bei solchen Texten, ist es den richtigen Ton zu finden; man kann ja nicht aus der Distanz schreiben, dazu war man ja zu nahe dran gewesen und das Verhältnis zu diesen ganzen Dingen ist immer komplett ambivalent.

Die Lieder aber sind schön und klar; Richard Hells „Blank Generation“ im Umfeld von Dorfpunks (auch nicht richtig, es ist ja glaube ich von 77):

 

Rupert Hine scheint auf den ersten Blick nicht zu passen:

An dies Lied hatte ich aber auch oft gedacht, als ich Dorfpunks noch mal gelesen hatte. In den 13. Monaten, die ich in Kiel, 1984 glaube ich, gleich nach dem Abitur, gewohnt hatte, wurde „Hang Onto My Vertigo“ immer als letztes Stück in der angesagten New-Wave-Discothek gespielt (die vermutlich „Pfefferminz“ o.ä. hieß und auch bißchen prollig war, aber das war halt das Einzige, was wir hatten) und danach ging man betrunken in der Morgendämmerung nach Hause, über die Holstenbrücke nach Gaarden. Anders als etwa „Sebastian“ von Cockney Rebel, dass ich mit 13 oder oder 14 geliebt hatte, um es dann später doch peinlich zu finden (Steve Harley war ja auch bißchen David Bowie für die Armen, was ihn dann letztendlich doch wieder sympathisch machte), finde ich „Hang Onto my Vertigo“ immer noch recht schön.

In letzter Zeit hatte es mir mein i-Tunes-DJ manchmal nahelegelgt und ich hatte nicht nein gesagt. Die Zusammenstellung, die mein I-tunes-DJ aus meiner Musik macht, ist glaube ich sowieso angemessener und besser, als Zusammenstellungen, die ich mir selber ausdenken würde.

Jetzt spielt er grade „In The Light Of A Miracle“ von Arthur Russel; ein Lied, dass ich mir nach dem schönen Text von Tobias Rapp besorgt hatte und eine Weile total geliebt hatte. Gibt’s leider nicht auf youtube. „This is how we walk on the Moon“ ist aber auch schön:

Arthur Russel war ja auch so ein authentischer Beatnik.
Das Lied von der Beatgeneration ist auch prima:

Ein bißchen auch wie „Remmidemmi“. Das Original (wo sie noch nicht in Boots, sondern noch in Sandalen rumrennen, ist natürlich auch super:

So. Jetzt aber zurück auf Arbeit (oder vielleicht doch was essen?) Aber davor noch mal dies schöne Lied von Rocko Schamoni & Jogging Mystique:

 

 

 

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